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Gebäudeunterhaltung Im Dienste des Klimaschutzes

Bei der Bauunterhaltung städtischer Gebäude der Stadt Verden spielen Umweltaspekte und Klimaschutz eine immer größere Rolle. Ein Schwerpunkt ist der Austausch der Beleuchtung gegen LED.
12.08.2021, 15:56 Uhr
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Im Dienste des Klimaschutzes
Von Andreas Becker

Die Sommerferien werden von der Stadt Verden traditionell genutzt, um öffentliche Gebäude, vor allem Schulen und Kitas, zu sanieren und zu renovieren. Das ist auch in diesem Jahr so, allerdings deutlich weniger als sonst, wie Ralf Heinrich von der Abteilung Bauunterhaltung sagt. "Wir haben da in den vergangenen Jahren schon viel erledigt", sagt er. Zurzeit würden deshalb Klimaschutzarbeiten für die nächsten Jahren vorbereitet und geplant.

Denn der Bereich Klimaschutz wird in Zukunft noch wichtiger werden, davon ist die Verwaltung überzeugt. "Das ist bei uns schon länger ein Thema, und in diesem Jahr haben wir uns die öffentlichen Gebäude unter diesem Aspekt angesehen, um eine Prioritätenliste der notwendigen Arbeiten aufzustellen", so Heinrich. Dabei geht es nach seinen Angaben vor allem um die energetische Sanierung von Fassaden und Dächern, den Einbau von sparsamer und damit klimaschonender Heizungs- und Energietechnik. Einen großen Stellenwert werde auch die weitere Umstellung der Beleuchtung auf energiesparende LED-Beleuchtung einnehmen.

Suche nach Fördermitteln

Aktuell beträgt der jährliche Etat für Bauunterhaltung 1,2 Millionen Euro. Dazu kommen 300.000 Euro, die speziell für moderne Heizungen und LED bestimmt sind. "Angesichts der strengen Vorgaben für den Klimaschutz von der Europäischen Union müssen wir über das Geld nochmal reden", kündigt Heinrich an. Ebenso müsse die Stadt nach geeigneten Fördermitteln des Bundes und der EU suchen. "Viele finanzielle Hilfen werden in Form eines zinslosen Darlehens gewährt. Aber wir gucken gezielt nach Förderungen, die nicht zurückgezahlt werden müssen", betont Heinrich. Gerade auf dem Gebiet des Klimaschutzes seien staatliche und europäische Hilfen in den vergangenen zehn Jahren deutlich mehr geworden.

Diese Förderungen braucht die Stadt Verden auch, trotz ihrer vergleichbar guten finanziellen Situation. Denn sie unterhält aktuell zwischen 80 und 90 öffentliche Gebäude, etwa die beiden Rathäuser, die Stadtbibliothek, Grundschulen und Kindergärten, Feuerwehrhäuser, Jugendzentren, Dorfgemeinschaftshäuser, Sporthallen, Unterbringungsmöglichkeiten für Wohnungslose, Sporthallen, die Aller-Weser-Halle, den Verdener Campus und den Betriebshof. "Bei der Bauunterhaltung haben wir langfristige Pläne, sodass es dabei nicht zu großen Verzögerungen kommt", sagt Ralf Heinrich. Deutlich aufwendiger als eine Renovierung sei eine umfassende energetische Sanierung – besonders bei alten Gebäuden. "Da muss man sehen, was mit vertretbarem finanziellem Aufwand optimiert werden kann. Es muss ja wirtschaftlich und bezahlbar bleiben", argumentiert Heinrich. Insofern sei ein genereller Standard für die Sanierung, etwa vergleichbar mit dem Effizienzhaus im Privatbereich, schwierig festzulegen. "Wir sehen uns jedes Gebäude an und beurteilen es separat. Die Sanierung muss machbar sein, aber klar ist auch, wenn wir eine neue Heizung einbauen lassen, sehen wir uns auch die Dämmung an."

Einschränkungen im Vorjahr

Im vergangenen Jahr konnten Sanierungen und andere Erhaltungsarbeiten wegen der Corona-Pandemie nur eingeschränkt umgesetzt werden. Zum einen hätten manche Firmen nur eingeschränkt arbeiten können, zum anderen hätten Materialengpässe die geplanten Renovierungen verhindert. Ein anderes Problem seien laut Heinrich die aktuellen Kostensteigerungen im Bausektor. "Das hält sich bei uns noch im Rahmen, aber das kann sich in Zukunft auch ändern." Bei größeren Projekten ist die Verwaltung wie bei Neubauten auch an das übliche Vergabeverfahren gebunden. Kleinere Umbauten und Reparaturen erforderten langfristige Planungen, da die Stadt dafür an die Ferien gebunden sei.

Zu den aktuellen Optimierungen im laufenden Jahr gehört der Einbau einer LED-Beleuchtung in der Jahnsporthalle, inklusive neuer Lichtsteuerung und Verkabelung. Dafür sind insgesamt 200.000 Euro fällig. Größter Einzelposten mit 300.000 Euro ist das historische Rathaus in Verden. Dort wird die gesamte Sicherheitsbeleuchtung erneuert. Außerdem wird der Ratssaal renoviert, der Holzboden wird aufgearbeitet, und die Konferenztische werden erneuert. Zurzeit finden Malerarbeiten statt. In jeder städtischen Grundschule wird bis Ende des Jahres ein Klassenraum mit einem verbesserten Schallschutz für die Inklusion fitgemacht. "Das verringert die Lärmbelästigung und sorgt für eine bessere Akustik", erklärt Heinrich. Dazu kommen in einigen Grundschulen und Kitas kleinere Renovierungen wie Malerarbeiten und ein Austausch der Bodenbeläge – alljährliche Verschönerungen. Außerdem wird an allen Schulen und Kitas die Außenbeleuchtung auf LED umgestellt. Im kommenden Jahr ist dann die Innenbeleuchtung der Nicolaischule an der Reihe, sie wird ebenfalls gegen LED ausgetauscht.

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