Den 3. November hat sich der SV Dauelsen eingerahmt. Zur Erinnerung: Es war der Tag, an dem den Bogenschützen beim Saisonauftakt in Querum das beste Ergebnis in 14 Jahren Bundesliga-Zugehörigkeit gelungen ist. Logisch ist, dass solch eine Leistung nicht leicht zu wiederholen ist. Am ersten Wettkampftag nach diesem historischen Erfolg knüpften die Dauelser auch nicht daran an. Im 300 Kilometer entfernten hessischen Zierenberg sind sie oftmals an ihre Grenzen gestoßen. Immerhin reichte es zu drei Siegen in sieben Spielen.
Andreas Hehenberger, der Trainer des SVD, war damit letztlich auch zufrieden. „Eigentlich hatte ich acht Punkte ins Auge gefasst. Das wäre eine schöne Ausbeute gewesen. Jetzt sind es sechs Punkte geworden, darüber können wir im Nachhinein positiv denken“, bilanzierte er. Ihn tröstete somit die Tatsache, dass Dauelsen die drei wichtigsten Duelle für sich entscheiden konnte. Da der Fokus auf dem Klassenerhalt liegt, sind die Siege gegen die Abstiegskandidaten BSV Zierenberg (6:4) und 1. UTK BSC Oberauroff (6:0) als bedeutsam einzuordnen. Ein schönes Gefühl sei es zudem immer, gegen den SV Querum – den Konkurrenten aus dem niedersächsischen Raum – zu gewinnen. Mit dem 6:0 ist das dem SVD geglückt. In Hessen war es außerdem der dritte Erfolg in der fünften Paarung, was zu diesem Zeitpunkt die Tabellenführung bedeutete. Das als Ligaprimus angereisten Team musste nach Ende des Wettkampfes in Zierenberg aber feststellen, in der Achter-Staffel auf den dritten Rang abgerutscht zu sein.
Zwei-Klassen-Gesellschaft
Denn in den abschließenden beiden Begegnungen gegen den amtierenden Deutschen Meister BSC BB-Berlin (2:6) und SV GutsMuths Jena (0:6) gab es für Dauelsen nichts zu holen. „Das sind beides Profi-Teams. Wenn bei ihren Kaderschützen die Maschinerie rollt, dann ist da kein Kraut gewachsen“, sagte Hehenberger. Gleichzeitig avisierte er, dass sich beide mit großer Sicherheit für das Finale der Deutschen Meisterschaft in Wiesbaden qualifizieren werden. „Sie spielen in einer eigenen Liga. Das ist eine Zwei-Klassen-Gesellschaft“, meinte der Dauelser Trainer. Dauelsens Ausnahmetag in Querum im November dürfe somit nicht als Maßstab genommen werden. „Da hatten wir einen Lauf“, sagte Hehenberger.
Der Traum von der Teilnahme an der Finalrunde in Wiesbaden lebt aber auch weiterhin beim SVD. Weil sich die ersten Vier der Bundesliga Nord hierfür qualifizieren, wäre Dauelsen als Dritter aktuell dabei. An den beiden noch ausstehenden Spieltagen in Berlin und Mahlow muss sich der SVD gegen die direkte Konkurrenz aber besser behaupten. Dazu zählt Hehenberger vor allem die Blankenfelder Bogenschützen und den Sherwood BSC Herne. Gegen beide Teams unterlag der SVD in Zierenberg mit 2:6. Durchaus, sagt Hehenberger, sei da mehr drin gewesen. „Sie haben uns die Tür aufgemacht. Aber wir sind nicht hindurch gegangen. Wenn wir eine Zehn gebraucht haben, dann haben wir sie nicht geschossen“, erzählte der Dauelser Coach. Letztlich akzeptierte er es aber, dass es am Wochenende einfach nicht sein sollte. „Das Glück war uns nicht hold“, meinte er.
Im Endeffekt sind die vier Niederlagen ein Produkt der Vorzeichen. Das Erfolgstrio Florian Kahllund, Sebastian Rohrberg (grippegeschwächt) und Andreas Gerhardt musste auseinandergerissen werden. Statt Gerhardt, der aufgrund seines Trainingsrückstandes nur für den Notfall mitreiste, begann Holger Rohrbeck. Die abschließenden drei Partien durfte dann Christian Dauel absolvieren. Erwin Wollny, Neuzugang vom SV Posthausen, kam erneut nicht zum Zug. „Im Moment noch nicht“, kommentierte Hehenberger und stellte Wollny jedoch für die beiden folgenden Spieltage einen Einsatz in Aussicht. Die nächste Möglichkeit, den erfahrenen Schützen aufzustellen, gibt es am 12. Januar. Dann schießen die acht Bundesliga-Teams den dritten Spieltag im Sportforum Berlin aus.