Die Kids fühlen sich wohl und das ist das Wichtigste. Nach den Sommerferien haben die ABC-Schützen den Anbau der Grundschule am Sachsenhain bezogen und nun stehen schon wieder die Herbstferien vor der Tür. Die morgendliche Corona-Testung verläuft ohne Komplikationen, doch die vielen Elterntaxis bleiben nach wie vor ein Problem für die Dauelser Bildungseinrichtung am Mühlenweg.
350 Quadratmeter Nutzfläche misst der Erweiterungsbau mit Flachdachkonstruktion und Verblendmauerwerk. Untergebracht sind darin drei Klassenräume sowie zwei Differenzierungsräume. In die Differenzierungsräume können sich die Kinder beispielsweise für besondere Aufgaben zurückziehen, finden dort mehr Ruhe als im voll besetzten Klassenzimmer.
Baubeginn war im Herbst vergangenen Jahres. "Zeitplan und Kostenrahmen wurden eingehalten", erläutert Torsten Röpke von der Abteilung Hochbau im Verdener Rathaus. Der Anbau schlägt laut Verdens Bürgermeister Lutz Brockmann mit 1,2 Millionen Euro zu Buche. Schulträger ist die Stadt Verden.
Die kommissarische Schulleiterin Katja Kimmig freut sich, dass das Kollegium im Zuge der Bauarbeiten Wünsche äußern konnte, beispielsweise bei der Farbwahl miteinbezogen wurde. Rund 320 Kinder drücken derzeit am Sachsenhain die Schulbank. 2014 wurde die Schule bereits Ganztagseinrichtung.
Sogenannte "Kinderkrankheiten" gab es nach dem Einzug in das neue Gebäude keine, hinsichtlich des Mobiliars war es jedoch zu Lieferverzörungen gekommen und die Schule musste sich erst mit alten Stühlen behelfen. "Nun fehlt nur noch die Garderobe", erzählt Kimmig und hofft, dass der Anbau nach den Herbstferien komplett eingerichtet ist.
Beschrankter Parkplatz
Die Kinder lernen im Anbau seit Anfang September im Präsenzunterricht. Derzeit werde am Sachsenhain drei Mal pro Woche getestet, nach den Herbstferien solle das Intervall jedoch verkürzt werden, sagt die kommissarische Schulleiterin.
Gerade bei Schlechtwetter platzen die Parkplätze an der Schule aus allen Nähten – Elterntaxis soweit das Auge reicht. "Der Appell der Schulleitung, die Eltern mögen ihre Kinder doch morgens lieber zu Fuß oder mit dem Fahrrad statt mit dem Auto zur Schule bringen, verhallt jedoch immer wieder", bedauert Kimmig. Deswegen fordert der Dauelser Ortsrat schon seit langem die Aufstellung von Tempo-30-Schildern an zehn Standorten im Quartier rund um die Grundschule. "Manche Eltern parken inzwischen an der Hamburger Straße und bringen ihre Kinder von dort aus zu Fuß zur Grundschule", hat Dauelsens Ortsbürgermeisterin Sabine Patzer-Janßen beobachtet. An Regentagen würde die Blechlawine aber oft auch bis hinter den Mühlenteich rollen. Sie plädiert dafür, an der Turnhalle einen beschrankten Lehrerparkplatz einzurichten und den Mühlenweg für den Verkehr zu öffnen. Gerade für die Anwohner, die am meisten unter dem Chaos litten, seien dies wichtige Signale.
"Wir können nur noch nach oben und nicht mehr in die Breite erweitern", erläutert Brockmann, dass das Baufeld am Sachsenhain bereits ausgeschöpft sei. Das Gebäude wurde deswegen von Anfang an gleich statisch so bemessen, dass dort eine spätere Aufstockung möglich wäre. Die Kreidezeit gehört auch in den Grundschulen inzwischen längst der Vergangenheit an, gelernt wird an digitalen Tafeln, den hochmodernen Smartboards.