Im Sommer wäre eh Schluss gewesen. Doch nun wurde der Wechsel bereits während der Saison vollzogen: Sascha Kunze ist nicht mehr Trainer der Handballer der HSG Verden-Aller. Für den scheidenden Coach, der weiterhin für die A-Jugend der Reiterstädter zuständig ist, trägt Oliver Schaffeld ab sofort bei den Landesliga-Partien der HSG als Spielertrainer die Verantwortung. Schaffeld zur Seite steht der junge Jesper Ahrens. Er musste aus gesundheitlichen mit dem Handballspielen aufhören und soll nun als Schaffelds "verlängerter Arm" fungieren.
Kunze hatte die Vereinsführung bereits vor einigen Monaten darüber informiert, dass er den Posten bei den Landesliga-Männern zur neuen Saison abgeben möchte. Zwei Mannschaften zu trainieren, sei dann doch zu viel. "Außerdem coache ich das Team jetzt schon seit fünf Jahren. Nach solch einer langen Zeit machen sich dann doch Abnutzungserscheinungen bemerkbar", sagte Kunze im Gespräch mit unserer Zeitung.
Keine zwischenmenschlichen Probleme
Hinzu kommt dann noch, dass sich Kunze und die Vereinsverantwortlichen einen Impuls im Abstiegskampf erhoffen. Aktuell belegen die Verdener den vorletzten Rang der Landesliga-Tabelle – und somit den ersten Regelabstiegsplatz. Sowohl Kunze als auch sein Nachfolger sowie der HSG-Vorsitzende Holger Badenhoop sind überzeugt davon, dass die Verdener die Wende schaffen und den Gang in die Regionsoberliga verhindern. Letzterer versicherte zudem, dass es zwischenmenschlich zwischen Kunze und dem Landesliga-Team keine Probleme gegeben habe. Das zeigt auch der Aspekt, dass Kunze weiterhin das gemeinsame Training der A-Jugend der ersten Herren leiten soll. Denn Ziel sei weiterhin ein gemeinsames Rahmenkonzept, um die Jugendlichen auch im Seniorenbereich bei der HSG einzubinden.

Sascha Kunze bleibt Coach der Verdener A-Jugend und soll zudem das gemeinsame Training mit den Männern leiten.
"Dennoch ist es gut, wenn mal frischer Wind reinkommt", sagte Badenhoop. Der Klub habe auch mit externen Trainern gesprochen, "derzeit einen Coach zu finden, ist aber auch ein Glücksfall", meinte der HSG-Boss. Daher hatten sich die Verantwortlichen zusammengesetzt, um eine Lösung zu finden. Schließlich habe sich der C-Lizenzinhaber Oliver Schaffeld angeboten. "Wir haben uns dann auch gedacht, dass wir den Wechsel angehen wollen", teilte der neue Coach des Landesliga-Teams mit, der bei der HSG Verden-Aller seit Jahren zu den Leistungsträgern des Teams gehört.
Feuertaufe bereits bestanden
Dass Sascha Kunze das gemeinsame Training weiterhin übernimmt, er jedoch während der Pflichtspiele die Verantwortung trägt, sieht Oliver Schaffeld als gute Lösung an. "Unser Ziel soll ja weiterhin bleiben, die A-Jugendlichen zu integrieren. Wir brauchen sie auch, da einige ältere Spieler bereits signalisiert haben, dass sie in der neuen Saison nicht mehr zur Verfügung stehen", sagte er. Seine Feuertaufe hat der Spielertrainer zudem bereits bestanden. Denn beim jüngsten Spiel beim TuS Zeven stand Schaffeld bereits in der Verantwortung, weil Sascha Kunze berufsbedingt gefehlt hatte. Unter der Regie von Schaffeld gewann die HSG Verden-Aller das Kellerduell mit 23:20. Nun hoffen alle Beteiligten – inklusive des Ex-Trainers –, dass die Reiterstädter eine Serie hinlegen und sich in der Landesliga halten.