In der vierten Augustwoche wird Verden seinem Ruf als Reiterstadt wieder alle Ehre machen können – buchstäblich weltweit. Die Weltmeisterschaften der jungen Dressurpferde stehen nach mehrjähriger Pause erneut auf dem Programm des großen Open Air-Turniers auf dem Rennbahngelände. Publikum ist Corona-bedingt in reduzierter Anzahl zugelassen; der Kartenverkauf hat bereits begonnen. Bei der den jungen Stuten gewidmeten Auftaktveranstaltung, der Herwart-von-der-Decken-Schau am Montag, 23. August, ist der Eintritt dagegen kostenfrei. Allerdings ist eine vorherige Registrierung notwendig.
Ladies first: „Verden International“ beginnt mit der traditionellen Auslese unter den besten dreijährigen Stuten aus dem gesamten Zuchtgebiet des gastgebenden Hannoveraner Verbandes. Diesmal steht die Schau noch unter einem besonderen Aspekt, denn es kommt nicht nur die Crème der spring- und dressurbetonten Stuten des Geburtsjahrgangs 2018 auf den Laufsteg. Die Aufmerksamkeit richtet sich auch auf den Familienwettbewerb, der im Zuge der Schau nur alle vier Jahre ausgetragen wird.
Höchste Auszeichnung
Es geht um den Herwart-von-der-Decken-Preis, die höchste Auszeichnung, die der Verband zu vergeben hat. Benannt ist er nach dem langjährigen, 2003 verstorbenen Vorsitzenden, der von 1989 bis 2001 „Vorreiter“ war. Für den Preis kommen nach jetzigem Stand zehn Stutenfamilien in Frage. Welche zum Top-Trio gekürt wird, soll sich nach dem Zeitplan um die Mittagsstunde herausstellen. Zuvor wird schon feststehen, welche der elf nominierten Springstuten nach Musterung und Freispringen den Sieg errungen hat. Zum kleinen, feinen Aufgebot gehört auch Carol v. Caroly auch der Zucht von Gerald Wiese (Ottersberg).
Zahlenmäßig dominieren auf jeden Fall wieder einmal die Dressurstuten. Insgesamt 55 werden in fünf Abteilungen ihren Auftritt vor der Jury haben. Darunter befinden sich auch zwei vielversprechende Kandidatinnen, die nur eine vergleichsweise kurze Anreise zum Schauplatz haben. Die Hoffnungen des erfolgsverwöhnten Züchters Heinrich Behrmann (Dörverden-Stedebergen) ruhen auf der Stute mit dem stolzen Namen Ihre Hoheit, Tochter des niederländischen, auch für Hannover und Oldenburg zugelassenen Hengstes Asgard’s Ibiza. Jochen Dittmer (Kirchlinteln-Lehringen) setzt auf seine Donna Knispel, die Don Martillo zum Vater hat. Der Rapphengst aus der Zucht von Axel Windeler (Verden-Walle) wurde vierjährig Bundeschampion in Warendorf und 2017 unter Ann-Christin Wienkamp Weltmeister der fünfjährigen Dressurpferde beim Championat in Ermelo/ Niederlande.
Das Highlight der Schausaison beginnt am 23. August um 8.30 Uhr und soll gegen 15.45 Uhr mit der Ehrung der überzeugendsten jungen Dressurdamen ausklingen. Wer einen unmittelbaren Blick in das reichlich bestückte Schaufenster des Stutennachwuchses werfen möchte, sollte beachten: „Zutritt ist nur möglich nach 3G-Regel (genesen, geimpft, getestet).“ Darüber hinaus gelten laut Veranstalter die aktuellen Vorschriften zum Corona-Schutz, die sowohl ein Hygienekonzept erforderten als auch Abstandsregeln und eine „Begrenzung der Zahl aller zeitgleich auf dem Gelände befindlichen Personen“.
Registrierung im Vorfeld
Zur unabdingbaren Registrierung im Vorfeld teilt der Verband auf seiner Homepage mit, diese könnten über die Luca-App, die Corona-Warn-App und über das Online-Formular erfolgen; eine weitere Registrierung vor dem Betreten der Anlage ist dann nicht nötig. Alternativ sei der ausgefüllte Anwesenheitsnachweis mitzubringen. Abwesende können die Stutenschau am Bildschirm verfolgen. Sie wird vom Pferdesportportal www.clipmyhorse.tv übertragen.
Dressur pur auf hohem Niveau ist ab Mittwoch, 25. August, bis einschließlich Sonntag, 29. August, angesagt. Im Fokus stehen die WM-Titelkämpfe der fünf-, sechs- und siebenjährigen Dressurpferde. Die Anzahl der Zuschauer ist nach Verbandsangaben auf 500 pro Tag beschränkt. Für die beiden letzten Turniertage soll das Potential schon ziemlich ausgeschöpft sein. Die Sitzpläne für die Tribüne sind unter www.ticketmaster.de/artist/verden-international-tickets/981934 direkt einsehbar und können gebucht werden. Tribünenkarten kosten zwischen 35 und 50 Euro. Selbstverständlich müssen Besucherinnen und Besucher nachweisen, dass sie geimpft (mindestens 14 Tage vorher) oder genesen sind (Nachweis nicht älter als sechs Monate). Ansonsten ist vor Ort ein tagesaktueller, negativer Schnelltest erforderlich.