So langsam herrscht wieder Normalität im Verdener Magic Park. Also fast, denn bis auf die Maskenpflicht in geschlossenen Räumen und die Kapazitätsbegrenzung im Theater spüren die Besucher dort aktuell nur noch wenig von der Corona-Krise. Auch das Restaurant hat inzwischen wieder seine Pforten geöffnet. Und am Spielplatz hat sich ganz neu das Café Mehlkammer angesiedelt.
Die diesjährige Saison im traditionsreichen Verdener Freizeitpark an der Autobahnanschlussstelle Verden-Ost steht ganz im Zeichen von Hänsel und Gretel, denn der Märchenwald, mit dem ja damals alles begonnen hat, wird in diesem Jahr bereits 50 Jahre alt. Back to the roots, also zurück zu den Wurzeln, könnte das Motto von Geschäftsführer Bastian Lampe lauten. Er ist überzeugt davon, dass Märchen der Markenkern des Parks sind und will dieses Alleinstellungsmerkmal künftig weiter ausbauen. "Zum 50-jährigen Bestehen des Märchenparks rekonstruieren wir gerade das Märchen Die Bremer Stadtmusikanten", erzählt der 36-Jährige. Die Großkulisse sei vor vielen Jahren durch einen Sturm zerstört worden. Aus den Gebäudetrümmern wurde später am alten Standort der Stadtmusikanten eine Eisdiele errichtet. Die neue Version greift dramaturgisch wie auch gestalterisch die Vorgängerversion auf und wird in den heutigen Märchenpark integriert.
Lampe hofft, dass der Neubau nach historischer Vorlage pünktlich zum Beginn der Sommerferien fertig ist, momentan werde dort gerade das Fundament gegossen. "Wir werden wieder jede Menge technische Kniffe in das Märchen (Spieldauer fünf Minuten) einbauen", verspricht der Hannoveraner. Eine komplette Märchentour durch den Park dauere hingegen rund 50 Minuten. Neben Esel, Hund, Katze und Hahn warten auch Hänsel und Gretel, Hase und Igel sowie des Kaisers Nachtigall (Märchen von Hans Christian Andersen), das Blumenwunder und das Schlaraffenland sowie Dornröschen auf die großen und kleinen Besucher. "Die Machart unserer sieben Märchen in Großkulisse ist einzigartig", weiß Lampe, dass die lebensgroßen animierten Märchen einfach jedes Kind verzaubern. Recherchen für die Chronik zum 50-jährigen Bestehen hätten ergeben, dass der 1969 projektierte Park viele Bezüge zum berühmten niederländischen Freizeitpark Efteling aufweisen. Efeteling zählt zu den größten Parks in ganz Europa. "Wie in Verden ist auch dort der Märchenwald die Seele des Parks", betont Lampe.
Lange Märchennächte
Wie bereits im vergangenen Jahr werden auch in diesem Herbst wieder lange Märchennächte im festlich illuminierten Märchenpark ausgerichtet. Zauber-Show, Achterbahnfahrt, Nachtwanderung – im Dunkeln ist schließlich gut munkeln.
Im Sommer, am 3. und 4. Juli, lockt ein Sandburgen-Wettbewerb im Park, und eine Woche später kommen dort alle Modellbauer auf ihre Kosten. Die Mega-Hüpfparty mit zusätzlichen Hüpfburgen steigt dann vom 18. bis 26. September. Natürlich gibt es in dieser Saison auch ein Wiedersehen mit Fabulus im Schrottlandtheater. Zauberer Ben Jayman taucht mit den Besuchern in seine märchenhafte Welt der Wunder ein.
Neben der Wieder-Ausrichtung auf die Märchen und der Verbesserung des gastronomischen Angebots investieren Lampe und sein Team derzeit auch kräftig in die Technik. "Wir gehen richtig an die Grundlagen", erzählt Lampe und nennt als Beispiel die Komplettsanierung der Hängebrücke
Die gute Nachricht für Familien. Zum Saisonstart wurde ein neues Familienticket im Magic Park eingeführt. Es kostet insgesamt 88,50 Euro und beinhaltet neben dem Elternpaar unbegrenzt viele leibliche Kinder. "Die Karte rechnet sich bereits ab dem vierten Kind", erläutert Lampe. Stichwort Gene: "Die DNA des Magic Parks Verden sind und bleiben die Märchen", versichert Lampe. Nicht ohne Grund ist die Stadt Verden deswegen auch wieder Mitglied in der Deutschen Märchenstraße geworden.