Das rote S strahlt wieder. Nachdem die Sparkassen-Geschäftsstelle am Berliner Ring nach der Geldautomaten-Sprengung im vergangenen November einem Trümmerhaufen glich, wird die Filiale nun an diesem Donnerstag, 15. Juli, wieder eröffnet. Den Kunden bot sich damals ein Bild der Verwüstung. Die Geschäftsstelle war durch die Detonation so schwer in Mitleidenschaft gezogen worden, dass sie monatelang ihre Pforten schließen musste.
Daraufhin wurde auf dem Discounter-Parkplatz vor dem Gebäude eine mobile Geldbox mit ausgeklügelter Sicherheitstechnik als Provisorium aufgestellt.
"Wir sind froh, dass wir unseren Kunden dort nun wieder in vollem Umfang die Selbstbedienungstechnik anbieten können", freut sich Dennis Gläß, Vorstandsmitglied der Kreissparkasse (KSK) Verden. Den Kunden stehen am Standort Berliner Ring künftig wieder alle Automaten zur Verfügung – sie können dort nicht nur Geld abheben und Kontoauszüge ausdrucken, sondern natürlich auch eine Überweisung tätigen.
Bremen besonders betroffen
Im Zuge der Renovierung wurde der SB-Bereich sogar noch vergrößert – hat zur Folge, dass die Kunden künftig mehr Platz für ihre Bankgeschäfte haben. Wer nicht mehr analog unterwegs ist, kann diese natürlich auch digital erledigen. Außerdem können die Kunden in der dekorierten Geschäftsstelle am Berliner Ring in den ersten Tagen nach der Wiedereröffnung an einem Gewinnspiel teilnehmen.
Unbekannte Täter hatten den Geldautomaten am Berliner Ring im November gesprengt und einen Schaden in Höhe von rund 200.000 Euro angerichtet. Danach flohen sie mit einem Auto. Nach Polizeiangaben verschafften sich die Täter nachts gegen 2.30 Uhr gewaltsam Zutritt zu dem Geldautomaten.
Mehrere Anwohner hatten der Polizei die Explosion in der Geschäftsstelle am Berliner Ring gemeldet. Die Filiale wurde daraufhin von der Polizei und der Feuerwehr abgesperrt.

Mehrere Monate zuvor wurde bereits ein Geldautomat in der Verdener Innenstadt gesprengt.
Bereits im April 2020 hatten Langfinger einen Bankautomaten (Deutsche Bank) in der Verdener Fußgängerzone geknackt und Bargeld erbeutet. Mehrere Anwohner hatten damals den Notruf gewählt und auch die Feuerwehr alarmiert. Eine spezialisierte Tatort-Gruppe der Polizeiinspektion Verden/Osterholz hatte damals erste Ermittlungen aufgenommen. Kriminaltechniker und ein spezielles Fachkommissariat des Zentralen Kriminaldienstes in Verden führten die Ermittlungen später fort.
Mehr als 400 Geldautomaten sind im vergangenen Jahr nach Angaben der Polizei bundesweit gesprengt worden, allein ein halbes Dutzend davon im Stadtstadt Bremen.