Mit dem Projekt „Sanierung der Ausstellungsbeleuchtung“ konnte im Deutschen Pferdemuseum in Verden (DPM) nun ein "sehr wichtiges Projekt" abgeschlossen werden. Das Museumsteam hat die Corona-bedingten Schließzeiten genutzt, um die Ausstellungsräume mit neuer Beleuchtung in LED-Technik auszustatten. Von der Erneuerung betroffen sind über 250 Halogenleuchten im Erd- und Obergeschoss der Ausstellung, die nach zwanzigjähriger Dienstzeit nun modernen, energieeffizienten und langlebigen LED-Strahlern sowie einer entsprechenden Steuerungstechnik gewichen sind. Die neuen Strahler erfüllen zum einen die hohen Anforderungen musealer Beleuchtung und verbrauchen zum anderen ein Vielfaches weniger Energie.
Präzise Lichtverteilung, geringe Lichtstreuung, optimale Farbwiedergabe, exakte Dimmbarkeit und wenig Wärmeentwicklung – auch diese wichtigen Anforderungen erfüllt das neue Lichtsystem. So lassen sich die ausgestellten Exponate optimal inszenieren und gleichzeitig die konservatorischen Vorgaben zum Schutz und zum langfristigen Erhalt der Objekte wahren. „Das im Museum vorhandene Stromschienensystem kann weiterhin genutzt werden und wird nun durch mehrere Präsenzmelder in unterschiedlichen Ausstellungsbereichen ergänzt“, fasst Leiterin Ina Rohlfing die Neuerungen zusammen. „Eine intelligente Steuerung dimmt die Leuchten, abhängig von der Gästefrequenz in den einzelnen Museumsabteilungen, was weitere Energieeinsparungen nach sich zieht. Und sogar der Lichtschalter funktioniert rein über kinetische Energie – komplett ohne Strom oder Batterie“, schwärmt sie. Auch über eine App lasse sich das Licht nun an- und ausschalten oder dimmen, und es könnten unterschiedliche Lichtszenarien abgerufen werden. Wo zuvor nur die Variante „an“ oder „aus“ möglich war, kann künftig das Licht, etwa bei Vortragsveranstaltungen, passend gedimmt werden.
Reduzierung von Kohlendioxid
Der Einbau der LED-Strahler sowie der Steuerungstechnik mit Präsenzmeldern und einer bedarfsgerechten Programmierung soll eine Stromeinsparung von über 90 Prozent erzielen. Rechnerisch entspricht dieses einer jährlichen Energieeinsparung von mehr als 39.000 Kilowattstunden pro Jahr sowie einer Kohlendioxid-Reduzierung von 465 Tonnen über die Lebensdauer der Anlage von 20 Jahren. Neben der deutlichen Reduzierung des Strombedarfs trägt künftig auch die massive Verringerung des Leuchtmittelverbrauchs zu einer Kostensenkung im DPM bei, sodass ein "nachhaltiger, sparsamer und energieeffizienter Museumsbetrieb gewährleistet ist", so Rohlfing. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 100.000 Euro. Die Sanierung wird mit einer Zuwendung aus den Mitteln der Nationalen Klimaschutzinitiative durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages in Zusammenarbeit mit dem Projektträger Jülich gefördert. 25 Prozent der förderfähigen Projektkosten können aus diesen Mitteln gedeckt werden. Die Co-Finanzierung ist dank der entsprechenden politischen Beschlüsse durch die Stadt und den Landkreis Verden gesichert. Der Verein Deutsches Pferdemuseum bringt zudem 15 Prozent der Gesamtkosten aus Eigenmitteln auf. Dazu, so der Museumsvorstand, hätten auch zahlreiche Mitglieder des eingetragenen Museumsvereins das Projekt mit finanziellen Spenden unterstützt.