Für das nächste Sommerkonzert mit Orgelmusik aus mehreren Jahrhunderten an diesem Donnerstag, 12. August, um 19 Uhr, hat Organisator Tillmann Benfer einen besonderen Gast eingeladen: seinen Sohn Florian Benfer. Dieser studierte zunächst Kirchenmusik in Leipzig und anschließend Chordirigieren bei Anders Eby in Stockholm. Weitere Studien führten ihn 2010/11 an die Musikhochschule Den Haag, wo er Orchesterdirigieren studierte. 2012 schloss er ein Aufbaustudium im Fach Orgel bei Nils Larsson (Stockholm) ab. Florian Benfer besuchte verschiedene Meisterkurse und war als Sänger in Ensembles unter anderem dem Kammerchor Stuttgart aktiv.
Für den Orgelabend hat er ein besonderes Programm mit Werken von Johann Sebastian Bach (Fantasie und Fuge c-Moll BWV 537), Max Reger (unter anderem Toccata und Fuge d-Moll/D-Dur op. 59) sowie der schwedischen Komponistin Borisova-Ollas und dem schwedischen Romantiker Emil Sjögren ausgewählt. Die schwedische Komponistin Borisova-Ollas und Max Reger haben sich für ihre Kompositionen von Gemälden inspirieren lassen. Boecklins Malereien waren zur Zeit Regers sehr beliebt. Die Toteninsel ist Boecklins bekanntestes Werk und inspirierte verschiedene Komponisten, auch Rachmaninov, meist zu orchestralen Werken. Die Toteninsel von Reger hat Florian Benfer für die Orgel übertragen, weil sie sich besonders gut dafür eignet, da Reger in diesem dritten Satz das Orchester fast wie eine Orgel behandelt. Borisova-Ollas wählte ein Werk des flämischen Renaissancemalers Pieter Bruegel des Älteren als Grundlage für eine freie, polyphone Fantasie.
Junge Dirigentengeneration
Florian Benfer gehört zur jungen Dirigentengeneration mit besonderen Interesse an Vokalmusik. Vielseitigkeit und große Neugier für Musik aus allen Zeiten und über die Stilgrenzen hinweg zeichnen seine Arbeit als Dirigent, Sänger und Organist aus. Er ist künstlerischer Leiter des Deutschen Jugendkammerchores, des Gustaf Sjökvists Kammarkör, des Stockholms Kammarkör und des vom ihm 2008 gegründeten Arton-Ensembles. Darüber hinaus verbindet ihn eine enge Zusammenarbeit mit dem Eric Ericsons Kammarkör. Schwerpunkt seiner Arbeit mit diesem Ensemble liegt auf zeitgenössischer Musik. Er leitete das Ensemble mit entsprechenden Programmen auf Tourneen in Skandinavien und Belgien.?
Als Dirigent hat er mehrere Produktionen an der Stockholmer Volksoper geleitet und mit Ensembles wie dem Stockholmer Rundfunkchor, Cappella Amsterdam, den Rundfunkchören des MDR, NDR, BR, dem SWR Vokalensemble, dem Drottningholm Barockensemble, dem Orchester der Stockholmer Volksoper, dem Swedish Wind Ensemble und der Stockholmer Bachgesellschaft gearbeitet.
Er leitete Choreinstudierungen für zahlreiche Dirigenten. Opernerfahrung sammelte er als Chordirektor an der Königlichen Oper Stockholm (Saison 2013/14) und in der Dutch National Opera Academy. Als Dirigent und Sänger trat er bei zahlreichen Festivals in Europa, Asien und Nordamerika auf, darunter Kuhmo Chamber Music Festival, Bachfest Leipzig, Festival van Vlaanderen, Festival für Alte Musik Knechtsteden, Baltic Sea Festival, chor.com und Musik-Triennale Köln.?
Studium der Kirchenmusik
Benfer studierte zunächst Kirchenmusik in Leipzig und anschließend Chordirigieren bei Anders Eby in Stockholm. Weitere Studien führten ihn 2010/11 an die Musikhochschule Den Haag, wo er bei Kenneth Montgomery und Jac van Steen Orchesterdirigieren studierte. 2012 schloss er zudem ein Aufbaustudium im Fach Orgel bei Nils Larsson (Stockholm) ab. Er vervollständigte seine musikalische Ausbildung mit Meisterkursen bei Frieder Bernius, Stefan Parkman, Michael Radulescu, Patrick Russil und Grete Pedersen sowie als Sänger in Ensembles wie dem Kammerchor Stuttgart, den Lucerne Festival Academy Vocalists und dem World Youth Choir. 2008 erhielt Florian Benfer das Gustaf Sjökvist Stipendium für junge Chordirigenten, 2010 außerdem das Stipendium der “Kungliga Musikaliska Akademien” Stockholm. 2012 wurde er mit dem Eric-Ericson-Reisestipendium ausgezeichnet. 2016 wurde ihm die Johannes-Norrby-Medaille verliehen in Anerkennung seiner Arbeit als Chordirigent und Verdienste um die schwedische Chormusik. Seit 2017 unterrichtet er als Gastdozent für Chorleitung am Zentralen Musikkonservatorium in Peking. Rundfunk- und CD-Aufnahmen (Schweden, Finnland, Niederlande und Deutschland) dokumentieren seine Arbeit.
Der Eintritt zum Konzert im Dom ist kostenfrei. Es gelten nach wie vor die bestehenden Hygienemaßnahmen.