In der Eliteklasse ist es den Bogenschützen des SV Dauelsen noch nie gelungen, so wie am Sonnabend in Querum zu glänzen. „Das war unser erfolgreichster Tag, den wir in 14 Jahren Bundesliga-Zugehörigkeit erlebt haben“, freute sich Andreas Hehenberger, der es wissen muss: Der 51-Jährige ist schon seit 21 Jahren als Trainer für die Dauelser Bogenschützen als Trainer zuständig. Im Nordosten Braunschweigs gewann der SVD den ersten Spieltag – ließ mit 12:2 Punkten unter anderem auch den Rekordmeister BSC BB-Berlin hinter sich.
Die Berliner, die gleichzeitig auch Titelverteidiger sind, sahen gegen Dauelsen kein Land. Das Duell entschied das Hehenberger-Team mit 6:0-Satzpunkten klar für sich. Ein eindrucksvoller Sieg im dritten Spiel. Insgesamt behielt der SVD gegen sechs Ligakonkurrenten die Oberhand. Nur gegen den hochkarätigen Aufsteiger und zweitplatzierten SV GutsMuths Jena (4:6) gab es eine Niederlage. Das Spiel gegen Jena war die attraktivste Begegnung an diesem Tag. „Allerhöchstes Niveau – so kann man den Leuten unseren Sport verkaufen“, beschrieb Hehenberger.
Sieg im Niedersachsen-Derby
Und für die SVD-Sportler sollte dieser Auftritt keine Eintagsfliege sein. Insbesondere beim 7:3 gegen Sherwood BSC Herne hätte Dauelsen kaum besser drauf sein können. „Viermal 59 Ringe – das ist schon eine Hausnummer“, betonte der Coach. Persönlich ordnete er aber vor allem auch das Niedersachsen-Derby beim gastgebenden SV Querum als Highlight ein. „Das ist wie Pauli gegen Hamburg. Das macht schon Spaß in ihrer Halle zu gewinnen“, meinte Hehenberger. Beim 6:4 setzte sich der SVD zudem gegen den ehemaligen Dauelser Heiko Kaib durch, der aus privaten Gründen nun für den SVQ aktiv ist.
Unterdessen durfte der erfahrene Dauelser Neuzugang nicht ran. Erwin Wollny, vom SV Posthausen gekommen, wurde vom Trainer nicht eingesetzt. „Er war zuletzt an der Hand verletzt und braucht noch ein bisschen. Ich wechsel ungern, wenn es so gut läuft“, begründete Hehenberger. Neben Wollny bestritt auch Christian Dauel keinen Wettkampf in Querum. Stattdessen baute der 51-Jährige in sechs von sieben Partien auf das Erfolgstrio Sebastian Rohrberg, Andreas Gerhardt und Florian Kahllund. Mit 9,77 Ringen im Schnitt schaffte es Kahllund gar, treffsicherster Schütze aller Sportler in Querum zu sein. Die zweitbeste Bilanz im Team wies Rohrberg auf (9,53), aber auch Gerhardt (9,39) und Holger Rohrbeck (9,25) – wurde im letzten Duell für den ausgepowerten Gerhardt eingewechselt – lieferten ein ordentliches Ergebnis ab. „Wir sind wie eine Familie. Ich kann mich zu tausend Prozent auf meine Sechsergruppe verlassen“, ist Hehenberger mit all seinen Sportlern zufrieden.
Der Teamgeist, der untereinander herrscht, sei sicherlich ein Faktor für den Triumph in Querum gewesen. Doch auch die geringe Erwartungshaltung vor dem Start habe dem SVD sichtlich gutgetan: Stichwort Leichtigkeit. „Wir waren locker drauf, die Stimmung war schön.“ Nach einem etwas schleppenden Start gegen den amtierenden Vizemeister Blankenfelder BS 08 (7:3) spielte sich Dauelsen in einen Rausch, was auch zu Siegen gegen den 1. UTK BSC Oberauroff (6:4) und den BSV Zierenberg (6:2) führte.
Obendrein feierte Hehenberger damit eine schöne Rückkehr. Der 51-Jährige hatte in der vergangenen Saison wegen eines Schlaganfalls aussetzen müssen. „Ein schönes Gefühl. Vor dem Wettkampf war ich ziemlich aufgeregt. Es ist toll, wieder dabei zu sein.“. Nach dem Sieg am ersten Spieltag ist der Traum von der Finalrunde der Deutschen Meisterschaft in Wiesbaden realistischer geworden. „Ich will gerne dahin“, sagte Hehenberger. Am zweiten Spieltag beim BSV Zierenberg am 1. Dezember kann der SVD dem Wunsch einen weiteren Schritt näherkommen.