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Ärger über abgesagte Party Keine Lizenz zum Feiern

Die Silvesterfeier im Verdener Rodizio ist abgesagt worden. Aber warum? Das fragt sich Gastwirt Hüseyin Tavan. Bis heute habe er keine schlüssige Antwort erhalten, sagt er.
02.01.2018, 17:17 Uhr
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Keine Lizenz zum Feiern
Von Anna Zacharias

Verden. Viele Fragen bleiben offen, nachdem die Stadt Verden eine Silvesterparty im Verdener Rodizio kurzfristig untersagt hatte (wir berichteten). Bis jetzt, sagt Hüseyin Tavan, habe er als Wirt und Veranstalter der Feier, die in die Bodega verlegt werden musste, keine Informationen der Stadt über die Gründe für das Verbot erhalten, wie er auf Nachfrage unserer Zeitung am Dienstag sagte.

Bei der Stadt Verden will man sich aus Gründen des Datenschutzes zu den Gründen des Verbots nicht äußern. Andreas Schreiber sagte dazu als Stellvertreter von Lutz Brockmann, der Raum sei baurechtlich nur für eine gewisse Anzahl an Personen – nämlich 18 – zugelassen. „Es gibt bestimmte Regeln, an die man sich halten muss. Wer will dafür gerade stehen, wenn etwas passiert?“, fragt er.

Der betreffende Raum im ersten Obergeschoss ist nach Angaben von Tavan rund 160 Quadtratmeter groß, habe zwei Notausgänge, Feuerlöscher und neben den Toiletten im Obergeschoss noch die des Restaurants in dem ehemaligen Postgebäude sowie die der Büroräume. Zudem gebe es einen barrierefreien Fahrstuhl: „Alle Bedingungen sind erfüllt, der Raum ist ausgelegt für bis zu 200 Menschen“, sagt er merklich frustriert von den „Steinen, die einem in den Weg gelegt werden“. Das einzige, was ihm als möglicher Grund noch einfalle, seien die Parkmöglichkeiten. Doch auch das sei kein Problem, da die Restaurantgäste bis 22 Uhr ohnehin schon weg seien. Aber ob dieser Aspekt überhaupt eine Rolle spiele, sei ihm nicht bekannt. Er habe lediglich einen Anruf bekommen mit dem Hinweis, dass die Veranstaltung nicht genehmigt sei. Einen Antrag habe er bereits 2015 gestellt, es habe bis heute keine Schlussabnahme durch die Bauaufsicht gegeben, sagt er.

Reinhard Witt, ehemaliger stellvertretender Schulleiter der BBS, hat bereits eine größere Feier über dem Rodizio abgehalten und kann nur Gutes über die Ausstattung berichten: „Es war nicht nur ausreichend, es war super“, sagt er.

Was Hüseyin Tavan besonders stört, ist die Tatsache, dass es in Verden viel kleinere Etablissements mit nur einem Fluchtweg oder nur einer Toilette gebe, wo sich mitunter 80 Personen aufhielten – „da ist es offenbar auch kein Problem. Aber ich stoße immer nur auf Widerstand“, ärgert sich Tavan, der neben dem Rodizio auch die Bodega führt. Viele Gaststätten hätten über die Jahre geschlossen, und der Wirt fragt sich: „Was will man in Verden eigentlich?“.

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