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Landgericht Verden Geständnis im Kinderpornografie-Prozess

Er soll ein heute 13-jähriges Mädchen zehn Mal sexuell missbraucht, die Taten gefilmt und die Videos ins Internet gestellt haben. Der Angeklagte hat gestanden. Für Montag wird das Urteil erwartet.
04.05.2022, 16:47 Uhr
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Von Angelika Siepmann

Bei Ermittlungen in einem umfangreichen Verfahren wegen Kinderpornografie ist das Bundeskriminalamt (BKA) im Darknet auch auf das einschlägige Forum „Isla del Muerta“ gestoßen. Es habe sich um eine „äußerst konspirative“ Plattform mit rund 130 „handverlesenen“ Mitgliedern gehandelt, sagte ein BKA-Beamter am Mittwoch im Verdener Landgerichtsprozess gegen einen 31-Jährigen aus dem Kreis Diepholz.

Angeklagter ist geständig

Der Mann ist unter anderem angeklagt, das Forum im September 2017 mitgegründet und bis Ende 2018 „moderiert“ zu haben. Eine Liste des „elitären“ Personenkreises, der Video- und Bildmaterial austauschte, hat das BKA laut dem Zeugen von niederländischen Behörden erhalten. Der Angeklagte muss sich vor der Jugendkammer (als Jugendschutzkammer) nicht nur wegen einer Vielzahl von Straftaten im Bereich der Kinderpornografie verantworten, sondern auch wegen zehnfachen sexuellen Missbrauchs eines Kindes. Der Mann hat sich nach Angaben des Vorsitzenden Richters unter Ausschluss der Öffentlichkeit frühzeitig „vollumfänglich geständig eingelassen“.

Schwerer sexueller Missbrauch

Dies erspart vor allem der heute 13-Jährigen, die Opfer schweren Missbrauchs wurde, eine Aussage vor Gericht. Der Angeklagte soll zu dem in Sachsen lebenden Mädchen im Sommer 2022 den Kontakt über einen Internet-Live-Chat aufgenommen und sie an ihrem Wohnort mehrmals getroffen haben. Von den Taten, begangen in einem Zelt im Stadtwald sowie in einem Hotelzimmer, soll er Videos gefertigt und über ein weiteres Forum verbreitet haben. Sein Geständnis hat auch zur Folge, dass der Prozess früher als zunächst geplant zu Ende geht. An diesem Donnerstag sollen bereits – ebenfalls ohne Öffentlichkeit – die Plädoyers gehalten worden. Die Urteilsverkündung ist für den kommenden Montag, 9. Mai, vorgesehen.

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