Im Uesener Ortsausschuss gibt es seit vielen Jahren ein Thema, das den Bürgern immer unter den Nägeln brennt. Die Rede ist vom Umbau der Ueser Kreuzung. Den hat die Stadt bereits seit einigen Jahren auf der Agenda. Und somit haben auch die Anwohner selbst dieses Thema immer auf dem Schirm. Ein Start der Arbeiten ist allerdings – mindestens bis 2027 – erst einmal nicht in Sicht. "Ich hätte gerne etwas anderes berichtet", sagte Achims Verkehrsplaner Stefan Schuster in der jüngsten Sitzung des Uesener Ortsausschusses. "Immerhin hatten wir ursprünglich einmal gedacht, dass die Bauarbeiten bereits 2023 abgeschlossen sein würden." Nun haben sie 2025 nicht einmal begonnen.
Das liegt nach Angaben von Schuster vor allem daran, dass das Land Niedersachsen die finanziellen Mittel bisher noch nicht bereitgestellt hat. Die Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr (NLStB) und die Stadt Achim hatten im Jahr 2020 vereinbart, dass die Kreuzung in Zusammenarbeit der beiden Behörden saniert wird. Die Stadt begleitet federführend die Planung, und das Land als Straßenbaulastträger setzt die Baumaßnahme um.
Wie berichtet, sollen die Haltelinien an der Kreuzung für die Autos um drei bis vier Meter weiter zur Mitte verschoben werden, damit die Kreuzung mehr Autos aufnehmen kann. Darüber hinaus wird es separate Radfahrstreifen geben. Die Planungen sind auch bereits seit knapp drei Jahren abgeschlossen, aber die Finanzmittel sind wegen der Corona-Pandemie und anderer nicht vorhersehbarer Ereignisse, wie das Hochwasser im vergangenen Jahr, zurückgestellt worden.
"Keiner kann zum jetzigen Zeitpunkt sagen, wann das Geld kommt", bedauert Schuster. Doch die Finanzen sind auch nicht der einzige Aspekt, der bei den Planungen der Großbaustelle berücksichtigt werden muss. Die Verwaltung muss laut Schuster natürlich auch andere Straßenbaumaßnahmen in der Stadt im Blick haben und diese bestmöglich miteinander koordinieren. So wird im Sommer dieses Jahres beispielsweise die Uphuser Heerstraße zwischen der Anschlussstelle Mahndorf/Uphusen und der Landesgrenze saniert und dafür voll gesperrt.
"Insofern bin ich sogar nicht ganz traurig darüber, dass wir die Ueser Kreuzung in diesem Jahr noch nicht anfassen können", gab Schuster zu. Zeitgleich zu den Bauarbeiten an der Uphuser Heerstraße auch die Ueser Kreuzung zu sperren, würde nämlich zu erheblichen verkehrlichen Belastungen führen. "Auch die im Frühjahr beginnende Sanierung der Weserbrücke im Zuge der A1, die mit Sperrungen von Fahrspuren verbunden ist, wird zu Verkehrsverlagerungen nach Achim führen", ist Schuster überzeugt.
Auswirkungen auf Achim
Die verkehrlichen Auswirkungen dieser Arbeiten seien in verschiedenen Szenarien von der Deutschen Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH durchgerechnet worden. Diese zeigten auf, dass es zu verkehrlichen Mehrbelastungen im Bereich der Ueser Kreuzung kommen wird. "Da Verkehrssimulationen durch Baustellen jedoch eine relative hohe Ungenauigkeit haben, ist zunächst abzuwarten, wie sich die Verkehrslage tatsächlich mit der Baustelle Weserbrücke entwickelt", erklärt Schuster die Problematik. Es wäre fahrlässig, mit den Bauarbeiten an der Ueser Kreuzung loszulegen, ohne tatsächlich zu wissen, wie sich die Verkehrsströme verlagerten. Deswegen könne mit der Sanierung der Ueser Kreuzung voraussichtlich auch im nächsten Jahr nicht begonnen werden.
Schuster sicherte den Anwohnern allerdings zu, dass die Bauarbeiten an der Ueser Kreuzung, wenn sie denn beginnen, mit einer mehrmonatigen Vorlaufzeit angekündigt würden. "Alle werden auf jeden Fall früh genug Bescheid wissen, wann welcher Straßenzug gesperrt wird." Aktuell habe er selbst die Idee, eine Straße nach der anderen zu sanieren. Ob es tatsächlich so auch umgesetzt wird, sei aber noch zu klären. "Wir werden aber versuchen, die Bauarbeiten innerhalb eines Jahres abzuschließen", kündigt Schuster an.