Mit Gulaschsuppe fing alles an. Anlässlich der Eröffnung ihres Hotels an der Uphuser Heerstraße im Jahr 1981 sah sich Hedda Schulz mit ähnlichen Problemen konfrontiert, wie sie auch heute zu finden sind: Gutes Personal war kaum verfügbar. „Da ich wegen an- und abreisender Gäste ohnehin präsent sein musste, habe ich mich entschlossen, die Gaststube selbst mit Leben zu füllen“, blickt die Unternehmerin zurück. Gulaschsuppe, Mett-, Schinken- und Käsebrote habe sie im Angebot gehabt – einfache Dinge, liebevoll zubereitet und schmackhaft. Und auch im Umgang mit der Zapfanlage sah sie keine Herausforderung. Später ergänzte ein Koch das kleine Team, und ab Mitte der Neunzigerjahre wurde das Hotel verpachtet.
Um dem Restaurant zu mehr Geltung zu verhelfen, entschloss sich mit Lüder Prinzen einer der Söhne für eine Ausbildung in der Gastronomie, die er seinerzeit im Bremer Edelbistro Grashoff absolvierte und im amerikanischen Hyde Park und in St. Helena auf besonderes Niveau hob. Beruflich auch anderweitig gebunden, gelang ihm der Spagat zwischen Küche und Business Consulting jedoch nur für kurze Zeit, sodass das Hotel danach lediglich ein Frühstück im Angebot hatte.
Neuausrichtung des Restaurants
Nachdem der Pachtvertrag Anfang dieses Jahres ausgelaufen war, hat Hedda Schulz die Nutzungsrechte wieder ausgeschrieben, die Renovierung der Hotelzimmer in Angriff nehmen lassen und freut sich aktuell über den Eifer, mit dem sich Bunty Dhamija und seine Frau Chandni Chopra um die Neuausrichtung des Restaurants gekümmert haben. Mittlerweile verströmen das in Weinrot gehaltene Lokal und die ehemalige Gaststube mit insgesamt etwa 50 Plätzen indisches Flair, und Hukum Singh sorgt als Koch mit einer Hilfskraft, einer Menge Fachkenntnis und viel Liebe zur landestypischen Küche für das leibliche Wohl der Gäste.
Nachdem das Soft-Opening des „Indian Masala“ in der vergangenen Woche erfolgreich verlaufen war und sich mittlerweile zahlreiche Gäste lobend über die Qualität des Essens und die herzliche Gastfreundschaft geäußert haben, sieht sich Bunty Dhamija mit seinem Entschluss, zusätzlich zum Hotel auch das Restaurant zu bewirtschaften, voll in der Spur. „Der besonderen Küche mit ihren exotischen Gewürzen und Aromen gehört seit jeher mein Herz“, beschreibt der 41-Jährige seine Freude an der Aufgabe und ist zuversichtlich, mit der Hilfe seiner Mitarbeiter beide Bereiche zum Erfolg führen zu können. Wer an warmen Sommerabenden draußen verweilen möchte, findet im Garten hinter dem Gebäude Gelegenheit dazu.
Authentische Gerichte
Die Zutaten für die Tandoori-Gerichte, unter ihnen Spezialitäten wie Paneer Tikka, Lahsooni Prawn Tikka und Lamb Tikka, werden einmal wöchentlich von einem Braunschweiger Lieferanten gebracht. Frische Artikel und Gemüse indes kauft der Gastronom tagesaktuell in der Region. „Ich lege sehr großen Wert darauf, dass die Gerichte authentisch sind und nach traditionellen Rezepten gekocht werden“, lässt er wissen. Sehr oft habe er erlebt, so zuletzt auch in Hamburg, dass die Speisen auf den Geschmack deutscher Gäste zugeschnitten seien und typische Gewürze fehlten. „Das werden wir auf jeden Fall vermeiden“, so Bunty Dhamija, der von seinem Neffen Vicky Arora und der afghanischen Studentin Roya im Service unterstützt wird.
Über einen Ruhetag hat er sich noch keine Gedanken gemacht, hält sein Restaurant an fast allen Tagen der Woche zwischen 11.30 und 22 Uhr geöffnet und bietet zusätzlich zum Abendgeschäft einen Mittagstisch mit reduzierter Karte an. Lediglich am Sonnabend ist das „Indian Masala“ erst ab 16 Uhr geöffnet.
