In 25 Minuten mit dem Rad von Baden nach Bremen: An der Umsetzung dieser Vision arbeitet die Stadt Achim seit vielen Jahren. Nun sollen die Arbeiten am Radschnellweg entlang der Bahntrasse, der zunächst Achim und später auch Langwedel und Verden mit der Hansestadt verbinden soll, wirklich beginnen. Ganz ungetrübt war die Freude beim Spatenstich für den Abschnitt zwischen der Hasseler Straße und dem Bahnhof Baden dennoch nicht. Wo die Probleme liegen, machte Achims Bürgermeister Rainer Ditzfeld gleich zu Beginn deutlich: jenseits von Uphusen.
"Nächstes Jahr", sagte der Verwaltungschef, "kommt auch Bremen in die Gänge". Hintergrund dieser Ansage ist eine Lücke in der Planung des Radschnellwegs. Es geht um etwa 500 Meter in Mahndorf von der Landesgrenze bis ans Bremer Straßennetz. Ohne sie würde der Radschnellweg im Nichts enden. Das macht Achims Verkehrsplaner Stefan Schuster deutlich: Sollte Bremen seinen Teil nicht rechtzeitig erledigen, würde auch Achim das letzte Stück der Strecke in Uphusen nicht fertig bauen können. Für eine reibungslose Zusammenführung der beiden Abschnitte auf Achimer und Bremer Seite sind nach Überzeugung von Schuster eine gemeinsame Planung und Umsetzung notwendig.
Vier Meter breites Asphaltband
Eigentlich sollen die Arbeiten in Uphusen noch in diesem Jahr beginnen. 2024 – so der Plan – soll der Abschnitt für den Verkehr freigegeben werden. Bis 2026 will Achim den Radschnellweg im gesamten Stadtgebiet fertiggestellt haben.
Was einen Radschnellweg ausmacht, können Bürger schon gegen Ende des Jahres zwischen Bahnhof Baden und Hasseler Straße sehen. Neben dem vier Meter breiten Asphaltband für den Radverkehr entsteht ein zwei Meter breiter Fußweg. Mit Solarenergie betriebene Laternen erkennen automatisch, wenn sich ein Radfahrer nähert, und beleuchten den "schnellsten Weg von A nach B", wie es in der Info-Broschüre zu dem Vorhaben heißt.
Allein die Entwicklung des rund drei Kilometer langen Abschnitts in Baden und Uesen kostet nach Angaben der Stadt rund 2,7 Millionen Euro, wobei ein Großteil der Kosten über Fördermittel gedeckt ist. Nach Angaben von Jens Wittrock, der im Auftrag der Stadt die Streckenführung geplant hat, war es ein Ziel, möglichst viele der Bäume entlang der Strecke zu erhalten. Daher nehme der Fußweg – anders als der Radweg, der sich meist eng an die Bahntrasse schmiegt – auch die ein oder andere Kurve. Zum Schutz der Bäume würden in dem Abschnitt zudem circa 20 Wurzelbrücken verbaut.
Baubeginn erst in einem Monat
Richtig los geht es mit den Arbeiten erst in gut einem Monat. Zunächst muss das benötigte Material geliefert werden, lässt das ausführende Bauunternehmen Stehnke wissen. Für besagte Wurzelbrücken sei mit Lieferzeiten von fünf bis sechs Wochen zu rechnen.
Ditzfeld erklärte am Montagmorgen, er wünsche sich, dass der Radschnellweg eines Tages von Bremen bis Hannover führe. Stand jetzt endet er im Westen in Mahndorf und im Osten in Langwedel. Dort erklärte Bürgermeister Andreas Brandt kürzlich, dass es über einen möglichen Anschluss "noch gar nichts" zu sagen gebe.