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1. Fußball-Kreisklasse Warum das spielfreie Wochenende für den TSV Dauelsen passend kommt

Sechs Spiele, sechs Siege, 30:4 Tore. Der Saisonstart des TSV Dauelsen war beeindruckend. Doch es folgten zwei Niederlagen, die Tabellenführung wackelt. Nun will Trainer Jörn Liegmann die Wende einleiten.
07.10.2022, 17:00 Uhr
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Warum das spielfreie Wochenende für den TSV Dauelsen passend kommt
Von Bruno Sellschopp

Platz eins in der Tabelle, sechs Siege in Serie zum Saisonauftakt, mit Julian Gürlich den torgefährlichsten Spieler der 1. Kreisklasse in den eigenen Reihen: Eigentlich könnte man meinen, bei den Fußballern des TSV Dauelsen läuft alles nach Maß. Doch zuletzt setzte es für das Team von Trainer Jörn Liegmann zwei Niederlagen hintereinander, das jüngste Heimspiel gegen den TSV Blender ging gleich mit 0:5 verloren. Und auch die Tabellenführung wackelt, der zweitplatzierte SV Wahnebergen hat zwar zwei Punkte, aber auch zwei Spiele weniger als der TSV. Das anstehende spielfreie Wochenende kommt daher genau richtig. Anschließend kommt es zum Top-Spiel gegen den SV Wahnebergen.

Wie es zu den zwei Niederlagen kam, kann sich Liegmann nicht erklären. "Es hat der Biss gefehlt. Ich kann aber nicht sagen, woran das lag", meint der 42-jährige Coach der Dauelser. Einen Leistungsabfall beobachtete er schon etwas früher. "Wir waren die ersten vier Spiele richtig stark. Dann waren wir zwei Spiele nicht mehr ganz so gut, aber haben gewonnen, und dann zwei Spiele einfach schlecht. Da haben wir verdient verloren." In den ersten sechs Partien erspielte sich sein Team die maximale Punkteausbeute bei einem Torverhältnis von 30:4. "Wir müssen jetzt das Ruder rumreißen und wieder dahin kommen, wo wir waren. Wir haben eine große Spannweite, können jeden in der Liga schlagen, aber auch gegen jeden verlieren", sagt Liegmann.

Trio führt die Mannschaft an

Ausreden für die zwei Niederlagen lässt Jörn Liegmann keine zu. Auch die nicht, dass mit Julian Gürlich und Rouven Post zwei absolute Leistungsträger fehlten. Gürlich in beiden Spielen, Post beim 0:5 gegen Blender. "Die Jungs, die auf dem Platz standen, hätten die Spiele für uns entscheiden können", spricht er dem Gesamtkader eine hohe Qualität zu. Dennoch stachen nicht zuletzt Gürlich und Post in dieser Spielzeit heraus. Mit neun Treffern steht Angreifer Gürlich an der Spitze der Torjägerliste. "Er hat das Potenzial, höher zu spielen. Von seinem Können her, und seiner aktuellen Verfassung, ist er zu gut für die Liga", weiß Liegmann. 2019 versuchte Gürlich sein Glück, wechselte zum FC Verden 04 II in die Kreisliga, aus der er zuvor mit dem TSV Dauelsen abgestiegen war, doch Verletzungen bremsten ihn aus. Nach zwei Jahren folgte die Rückkehr.

Auch bei Rouven Post lief es bis zu seinem Ausfall richtig gut. Sechs Tore hatte er erzielt, die zweitmeisten im Team. Dazu legte er schon zehn Tore direkt auf. Auch er "kann weiter oben spielen", da ist sich Liegmann sicher. "Aber Rouven ist ein Dauelser Eigengewächs. Den kriegt man da nicht weg." Dass man das Fehlen der beiden gemerkt habe, darf nicht sein, sagt Liegmann. "Die Mannschaft muss das kompensieren können." Komplettiert wird die Riege an Führungsspielern von Kapitän Steen Bösche in der Abwehr. Einer, "der immer alles gibt und sich voll reinhängt", schätzt sein Trainer an ihm.

Motiviert ins Top-Spiel

Nun soll mit den Rückkehrern wieder Fußball wie zu Saisonbeginn gespielt werden. "Da hat die Umsetzung der taktischen Vorgaben gut geklappt", weiß Jörn Liegmann. "Wir wollten mehr über die Flügel kommen und offensiver spielen. Gleichzeitig wollten wir in der Defensivarbeit griffig bleiben. Nicht unfair sein, aber den Gegner spüren lassen, dass wir da sind. Zuletzt hat aber sowohl das eine als auch das andere gefehlt." 

Nach dem spielfreien Wochenende steht für Dauelsen das Duell mit dem SV Wahnebergen an, der bis dahin womöglich schon die Tabellenführung an sich gerissen hat. Seine Mannschaft erwartet Jörn Liegmann hoch motiviert: "Wir wissen ganz genau, dass wir es können. Der Start war nicht glücklich, oder wir hatten nur Gegner von unten. Wir müssen wieder dahin kommen, dass wir auf den Platz gehen und sagen: Wir können das. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das gegen Wahnebergen nicht so ist. Wir haben zu ihnen eine gesunde Rivalität. Viele Spieler kennen sich, da geht es im positiven Sinne immer richtig zur Sache." Außerdem weiß der Trainer: "Wenn die Einstellung passt, und das wird sie von alleine, dann müssen wir uns vor niemandem in der Liga verstecken."

Endlich wieder Jugendspieler

Wozu der TSV Dauelsen in der Lage ist, hat er bereits unter Beweis gestellt. Der Aufstieg ist aber nicht das Ziel. "Mittelfristig schon, aber ich habe eine sehr junge Truppe, nur drei Spieler sind über 30." Dennoch gilt: "Wenn wir unsere Linie zurückfinden und ordentlich kicken, würde ich zu Platz eins oder zwei nicht Nein sagen. Womöglich käme der Aufstieg aus Entwicklungssicht für Trainer und Spieler ein Jahr zu früh", bleibt er realistisch. Immerhin hat er seit vergangenem Sommer wieder die Möglichkeit, Jugendspieler hochzuziehen. In den vorangegangenen Jahren hatte der TSV keine A-Jugend. Auch im nächsten Sommer werden wieder Spieler aus der U19 aufsteigen. "Wenn die im Herrenbereich angekommen sind, ist der Aufstieg schon das erklärte Ziel."

Jörn Liegmann ist in seiner vierten Saison als Cheftrainer beim TSV Dauelsen. Für ein halbes Jahr trainierte er die Mannschaft zuvor bereits in der Kreisliga. Findet sein Team die Form, die sie in den ersten Wochen der Saison so stark gemacht hat, kann es schon bald wieder dahin zurückgehen.

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