Es gibt Fußballer, die während ihrer aktiven Laufbahn unzählige Verletzungen erleiden. Und dann gibt es Spieler, die so gut wie immer auf dem Feld stehen und nur wenige Partien verpassen. Zur letzteren Sorte gehört Luis Saul. Der 23-Jährige zählt beim Oberligisten FC Verden 04 zu den Akteuren, die fest in der ersten Elf von Trainer Frank Neubarth eingeplant sind – normalerweise. Denn in der Saison 2024/2025 will es bei Saul nicht so recht laufen. Seit gut einem Monat hat der Vizekapitän kein Spiel mehr für den Aufsteiger bestritten. Der einfache Grund: Luis Saul hat sich den Mittelfuß gebrochen und muss bis auf Weiteres pausieren.
Die Verletzung hat sich der Mittelfeldspieler bereits Ende August zugezogen. Der FC Verden 04 war seinerzeit beim VfL Oldenburg gefordert. Kevin Brandes hatte die Reiterstädter mit seinem Treffer in Halbzeit zwei wieder zurück ins Spiel gebracht. Doch kurz danach ereignete sich die verhängnisvolle Szene: Saul und ein Oldenburger Spieler gingen in einem Zweikampf beide zum Ball, prallten dabei aber gegeneinander. In jenem Moment dachte Luis Saul noch nicht daran, dass er sich möglicherweise schwer verletzt haben könnte. "Man ist im Spiel drin und ist voller Adrenalin. Aber am nächsten Tag merkt man dann, was Sache ist", erzählt Saul im Gespräch mit unserer Zeitung.
Ein MRT-Termin ergab die folgenschwere Diagnose: Mittelfußbruch. "Ich ärgere mich die ganze Zeit darüber. Aber es hilft nichts", sagt Saul. Statt mit seinen Teamkollegen um Punkte zu kämpfen, stehen für den Vizekapitän Reha-Termine an, um wieder fit zu werden. Für einen Fußballer, gerade in einem Alter von 23 Jahren wie Saul, ist das keine einfache Situation. "Man muss schauen, schnell wieder zurückzukommen", richtet Saul bereits den Blick nach vorne.
Doch zunächst muss bei Luis Saul ein wenig zurückgeschaut werden. Der Mittelfußbruch ist nicht die erste Verletzung, die sich der Vizekapitän in dieser Saison zugezogen hat. In der Vorbereitung auf die laufende Serie verletzte sich Saul im Testspiel gegen den Bremer SV am Kopf. Der Mittelfeldspieler hatte jedoch Glück im Unglück und stand zum Saisonauftakt zur Verfügung. Eine Woche später musste Saul im ersten Auswärtsspiel gegen die FSV Schöningen wegen einer Muskelverletzung erneut vorzeitig vom Platz.
Saul fiel aber wieder nur kurz aus. Nachdem er das Heimspiel gegen den SV Arminia Hannover verpasst hatte, stand er in Oldenburg wieder zur Verfügung – bis zur verhängnisvollen Szene. "Ich bin ein bisschen vom Pech verfolgt", gibt Saul zu. Dabei war nach dem Aufstieg die Vorfreude auf die aktuelle Spielzeit groß. "Ich hatte mich schon auf die neue Saison und die Herausforderung gefreut", sagt der 23-Jährige.
Luis Saul kann seinen Mitspielern in dieser Saison nicht so helfen, wie er es sonst gewohnt ist. In der vergangenen Serie absolvierte er 28 Ligaspiele, ein Jahr davor waren es 24 Partien. In der laufenden Saison werden erst einmal keine weiteren Spiele dazukommen. Dabei könnte der FC Verden 04 seinen Vizekapitän gut gebrauchen. Nach sieben Spieltagen steht der Aufsteiger mit nur einem Saisonsieg auf dem letzten Tabellenplatz. Bei Luis Saul herrscht dennoch keine Panik. "Wir sind noch früh in der Saison. Alle wissen, was zu tun ist und hängen sich rein", betont Saul.
An diesem Sonntag wartet auf die Reiterstädter das Heimspiel gegen Lupo-Martini Wolfsburg. "Es ist immer wichtig, die Basics abzurufen. Wir müssen gut verteidigen und unsere Offensivstärke ausnutzen", zählt Saul auf, worauf es ankommt. Generell sei in der Oberliga jeder Gegner schlagbar, führt der Vizekapitän weiter aus. Bestes Beispiel war der Verdener 6:1-Kantersieg gegen den Vizemeister TuS Bersenbrück Anfang des Monats.
Bis Luis Saul wieder auf dem Platz steht, wird es noch dauern. Eine Rückkehr ist für Ende Oktober – also in gut sechs Wochen – vorgesehen. Dann will Saul wieder regelmäßig das Trikot des FC Verden 04 überstreifen und seinen Teil dazu beitragen, dass der Klassenerhalt im niedersächsischen Oberhaus gelingt.
