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Kek-Kindermuseum in Walle Mit gefaltetem Papier auf Rekordjagd

Sie kriegt sie alle, das sagt Silke Rosenthal, Leiterin des Kek-Kindermuseums. Warum das so ist und weshalb sich das Museum in Bremen stetig wachsender Beliebtheit erfreut. Ein Blick in die neue Ausstellung.
11.09.2025, 05:00 Uhr
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Mit gefaltetem Papier auf Rekordjagd
Von Sigrid Schuer

Gehäckseltes Altpapier, eine Wanne mit Wasser, ein feinmaschiges Gitter, ein Stückchen Filz und einen Spachtel – viel mehr braucht es nicht, um Recycling-Papier herzustellen, weiß Silke Rosenthal. Sie ist Leiterin des Kek-Kindermuseums, in dem Besucher der aktuellen Ausstellung "Kapier Papier – Papier in Kunst und Kultur" unter anderem ausprobieren können, ob das Herstellen von Papier wirklich so einfach ist. Doch das ist längst nicht alles, was die Ausstellung zu bieten hat.

Ausgestattet mit Schutzbrille und Meißel kann an einer anderen Station etwa ein Wort in eine Sandsteinplatte gemeißelt werden. Auch lässt sich ausprobieren, wie es ist, wie die alten Römer auf einer schwarzen Wachstafel zu schreiben. Seiten aus Papyrus und Pergament liegen ebenfalls bereit, um sie mit Feder und Tinte zu beschriften.

Das Kindermuseum startet mit einer Mitmachstation sogar einen Rekordversuch fürs Guinness-Buch: Kinder aus drei Bremer Grundschulen sowie Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Horn haben rund 14.000 Mal das Faltspiel "Himmel und Hölle" gefaltet. Das Ergebnis wird in einem eigenen Raum gezeigt. Der aktuelle Rekord liegt bei 10.000 Exemplaren, weiß die Museumsleiterin.

Gleich daneben findet sich eine Origami-Faltstation mit detaillierten Anleitungen zur japanischen Faltkunst. Angrenzend steht ein Tischchen, auf dem sich so einiges an gefaltetem Getier tummelt. Der Künstler Heiko Ahrens hat kleine Kunstwerke, beispielsweise in Form von Nilpferd, Steinbock und Spinne, geschaffen.

Ein Theater aus Papier

Mitten im Museumsraum steht ein riesiges Papiertheater, das zu einer Entdeckungsreise einlädt. Die Künstlerin Melanie Kuhl hat das Märchen "Vom Fischer und seiner Frau" in Szene gesetzt, indem sie aus Tapetenvlies beispielsweise ein Schloss, eine Villa und ein Netz geschnitten hat. Geheimnisvoll wirkt ein dichter Vorhang aus weißen Papierketten, der beim Passieren ein Dschungel-Gefühl vermittelt. Ein weiterer Clou: In der Papier-Nähwerkstatt und im Hut-Atelier der Künstlerin Stef Wildung ist es möglich, Papierkleider und fantasievoll gestaltete Kopfbedeckungen auszuprobieren oder selbst zu gestalten.

Das erstaunlichste Ausstellungsobjekt ist wohl der riesige Nachbau eines Hornissennestes aus Papier, in das kleine Ausstellungsbesucher sogar per Leiter hineinklettern können. Die Hornissen-Königin stelle in der Natur das Nest aus abgeschabtem Holz und Speichel her, erläutert die Museumsleiterin.

Plötzlich erklingt Musik

Plötzlich erfüllt ein mächtiger, mittelalterlicher Choral das Kindermuseum. Die interaktive Installation des italienischen Komponisten und Multimedia-Performers Riccardo Castagnola erinnert daran, dass neben Büchern und Zeitungen auch das Notenpapier zu den Kulturträgern gehört. Über einen interaktiven Bildschirm lässt sich mit Atmosphäre, Zeichen und Klangspuren spielen, mal langsam, mal schnell, bis hin zum Karaoke in Echtzeit.

Info

Die Mitmachausstellung "Kapier Papier – Papier in Kunst und Kultur" ist bis zum 15. Februar im Kek-Kindermuseum in den Räumen des Hafenmuseums, Am Speicher XI, zu sehen. Es wird ein umfangreiches Begleit-Programm in Form von Workshops angeboten. Öffnungszeiten des Museums: Montag von 9 bis 18 Uhr (nur für angemeldete Gruppen) sowie Sonnabend und Sonntag von 11 bis 18 Uhr für alle. Der Eintritt kostet sechs Euro für alle ab 18 Jahren, 90 Euro für Gruppen und Kindergeburtstage. Für Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre ist der Eintritt frei. Auskunft und Anmeldung: info@hafenmuseum-bremen.de, www.kek-kindermuseum.de. Telefonisch unter 38 04 76 82, von montags bis freitags, 9.30 bis 11.30 Uhr und 13 bis 14.30 Uhr.

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