Was macht man überhaupt in einer Sauna? Nicht nur Jörn Kruse vom Erlebnisbad Verwell weiß das ganz genau – sein Team und er nehmen Anfänger auch gerne unter ihre Fittiche und unterstützen sie bei ihren ersten Schritten durch die Hitze und bewahren sie vor Fehlern. Und das ist wahrscheinlich auch bitternötig, denn im Saunabereich ist die Körperkultur eine freie. Nackt in unbekannter Umgebung, ohne eine Ahnung zu haben, was man tun muss – für die meisten Menschen sicherlich ein Albtraum.
Vermutlich kennt jeder Videos von abgehärteten Menschen aus Finnland, die nach ihrem Saunagang direkt in einen Schneehaufen springen. Für die meisten Verdener sicherlich nicht ihre Definition von Entspannung. "Die Finnen sind da kulturell anders", erklärt Kruse grinsend. "Aber das ist nicht richtiges Saunieren." Und er muss es wissen, denn er ist nicht nur Fachangesteller für Bäderbetriebe, sondern darf er sich nach ungefähr 30 Lehrgängen beim Deutschen Saunabund auch mit Fug und Recht offiziell "Saunameister" nennen.
Saunieren will gelernt sein
Im Erlebnisbad achtet Kruse als Teamleiter darauf, dass der Saunabereich sowohl die Gesundheit als auch die Geselligkeit fördert. Selbstverständlich dürfen Gäste nach ihrem Saunagang im großen Außenbereich in den Schnee springen, wenn sie denn möchten, doch rät der Experte davon ab: "Durch die Hitze erhöht sich die Kerntemperatur des Körpers um ein Grad. Die Adern weiten sich. Wenn sich nun durch Kälte die Adern wieder verengen, können sie keinen Sauerstoff mehr transportieren." Für den Kreislauf sicherlich nicht ratsam.
Im Verwell hingegen stehe sehr gut ausgebildetes Personal für geschultes Saunabaden bereit. Und zwar das ganze Jahr über, wie Betriebsleiter Arne Lindhorst betont. Denn der regelmäßige Gang in die Sauna sei auch in den Sommermonaten gut für das Immunsystem, weiß Kruse. Und ein weiterer Vorteil, den die Schwitzbäder im Sommer haben, hat mit dem idyllischen Außenbereich am Saumurplatz zu tun.

Im Sommer können sich Gäste nach dem Schwitzen auf den Gartenliegen entspannen.
Für alle etwas dabei
Nach dem Schwitzen können sich die Gäste langsam abkühlen, beispielsweise im separaten Außenbecken. Danach bietet sich eine Vielzahl an Möglichkeiten. Es geht entweder in den Massageraum, zum lockeren Plausch in den Lounge- oder Gastro-Bereich, zum Entspannen auf eine der vielen Gartenliegen auf der Wiese, oder in den Absoluten Ruheraum – für alle, die einfach mal die Stille genießen wollen.
Wer etwas empfindlicher auf Wärme reagiert, fühlt sich womöglich in der Klimasauna bei 50 bis 60 Grad wohl. "Das ist auch etwas für Familien mit kleinen Kindern", betont Kruse. Zwischen 80 und 90 Grad können Gäste in der Teich-, Blockhaus- oder der Finnischen Sauna schwitzen. Wer es gern noch heißer mag, sollte die Erdsauna ausprobieren. Zwischen 90 und 100 Grad versammeln sich dort die Besucher sogar um einen Kamin.
Saunameister und Entertainer
In sämtlichen Räumen kommt stündlich Personal für einen frischen Aufguss vorbei. Zwischen Eukalyptus-, Ingwer- und Früchtegeruch, der sich sanft durch den gesamten Saunabereich zieht, ist Kruse in seinem Element. Um den Wellnesstag für seine Gäste auch manchmal zum ganz besonderen Erlebnis zu machen, teilt Kruse mit den Gästen "seiner" Sauna darum auch gerne sein nicht ganz so geheimes Talent: Gemeinsam mit seiner Kollegin Stina Mielke zeigt er bei Event- und Show-Aufgüssen als Duo "Stijör" (Stina und Jörn) seine Entertainerqualitäten. Dann kommen die Besucher in den Genuss und sehen die beiden verkleideten Verwell-Mitarbeiter Musicals singen.

Der Massage- und der Absolute Ruheraum befinden sich in einem gemütlichen Holzbau.
In dem kommenden Monaten steht außerdem noch die Veranstaltungsreihe Lange Saunanächte an. Am 26. September, 24. Oktober und 28. November ist der Bereich dann bis 24 Uhr geöffnet, das Programm beginnt jeweils um 19 Uhr. In der Vergangenheit gab es dann beispielsweise italienische oder spanische Abende mit dazu passendem Essen. Am 26. September erwartet die Besucher ein Grillbüfett. Was in den folgenden Monaten kommt, wissen Lindhorst und Kruse noch nicht so genau – aber möglich ist vieles. "Wir haben hier auch schon einmal ein Spanferkel gegrillt", erzählt der Saunameister.
Ab November bleibt der Saunabereich bis 22 Uhr geöffnet, statt wie zuvor bis 21 Uhr. Lindhorst erzählt, dass dann auch der After-Work-Saunatarif anlaufen werde. Von Dienstag bis Donnerstag beträgt der Eintritt ab 19 Uhr dann lediglich 19 anstelle von 24 Euro. Weitere Informationen zu Preisen, Vergünstigungen und Öffnungszeiten gibt es im Internet auf www.verwell.de.