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Winterdienst in Verden Mit Salz und Räumfahrzeugen gegen die Glätte

Bereits am frühen Morgen sind die Mitarbeiter des Betriebshofs unterwegs, um Schnee zu räumen und Eis zu verhindern. Dabei hilft unter anderem ein Fuhrpark mit schweren Maschinen.
18.01.2024, 17:15 Uhr
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Mit Salz und Räumfahrzeugen gegen die Glätte
Von Andreas Becker

Das Winterwetter hat den Landkreis Verden mit Schnee, Kälte und Eis seit einigen Tagen fest im Griff. Viel Arbeit für die Männer und Frauen vom Betriebshof Verden, die teilweise mitten in der Nacht oder am frühen Morgen für sichere Straßenverhältnisse sorgen müssen. "Auf den Winter sind wir bestens vorbereitet“, sagt Julian Lenz, Leiter des Betriebshof Verden. „Dazu gehört eine langfristige Planung zur Beschaffung von Maschinen, Geräten, Material sowie die Festlegung der Touren." Was die Beschäftigten beim Hochwasserschutz und parallel beim Winterdienst geleistet hätten, sei von unschätzbarem Wert, lobt Lenz. Teilweise hätten die Mitarbeiter geplante Urlaube storniert und die Festtage auf der Arbeit verbracht.

Wie ist der Winterdienst in Verden organisiert?

Seit dem 22. Dezember gibt es im Betriebshof eine Rufbereitschaft, teilweise ganztägig. Die Einsatzleitung fährt bei einer Glättevorhersage ab 3 Uhr nachts die Strecken ab und kontrolliert die Straßenverhältnisse. Sie löst bei Bedarf ab 4 Uhr per Telefonkette den Winterdienst aus. Insgesamt 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stehen dafür zur Verfügung. Sie sind in zwei Gruppen aufgeteilt, die sich wöchentlich abwechseln. Damit stehen bis zu 25 Beschäftigte pro Einsatztag zur Verfügung. Die Rufbereitschaft dauert von morgens 4 Uhr bis abends 21 Uhr, das gilt auch für Sonn- und Feiertage. "Die Mitarbeiter des Betriebshofs sind frühmorgens mit als Erste draußen auf den Straßen unterwegs. Ihr Anfahrtsweg zur Arbeit ist zu diesem Zeitraum noch nicht geräumt", betont Lenz.

Welches Material und welche Maschinen kommen zum Einsatz?

Auf dem Gelände des Betriebshofs sind jeweils 100 Tonnen Salz in zwei Unterfahrsilos eingelagert. Das Streugut wird nach Bedarf nachbestellt. Dazu gehört eine 1000 Liter-Soleanlage, denn das Salz wird in der Regel nicht pur, sondern mit Wasser verdünnt als Sole aufgebracht. Dadurch muss weniger Salz verwendet werden, wodurch nicht nur Kosten gespart, sondern auch die Umwelt weniger belastet wird, so Lenz. "Die flüssige Lösung lagert sich auch leichter in der gefrorenen Oberfläche ab, wodurch die Streuung reduziert und die Arbeit effektiver organisiert werden können." Auch bei vorbeugendem Streuen setzt sich Feuchtsalz in die Poren von Beton und Asphalt und verhindert so, dass sich darüber eine Eisschicht bilden kann. Im neuen Jahr wurden bisher 52 Tonnen Streusalz eingesetzt.

Der Maschinenpark besteht aus vier Großtraktoren mit Trichterstreuer und Schneeschild, die überwiegend im Straßenbereich eingesetzt werden. Die Traktorfahrer können in ihrem Cockpit die Streubreite und -menge einstellen. Kurz bevor die Salzkörner auf der Straße landen, besprüht sie eine Düse mit der Flüssigkeit. Dazu kommen sechs Kleintraktoren mit Trichterstreuer und Schneeschild oder Besen, die überwiegend auf Geh- und Radwegen Schnee und Eis beseitigen. Ein Radlader dient beim Beladen, ein weiterer Radlader kann zum Räumen eingesetzt werden. Den Handkolonnen, die vor allem an Bushaltestellen und Übergängen arbeiten, stehen sieben Nutzfahrzeuge zur Verfügung. Die Fahrer der Maschinen trainieren bereits im Spätsommer den Umgang mit den Räumfahrzeugen und werden hierzu geschult.

Welche Straßen werden geräumt und abgestreut?

Zum Einsatzbereich gehören die Fahrbahnen innerorts, Gehwege und Fußgängerüberwege im Bereich von Kreuzungen sowie Einmündungen von Hauptverkehrs- und Durchgangsstraßen. Dazu kommen abschüssige Straßenstellen, Feuerwehrparkplätze im Verdener Stadtgebiet und in den Ortschaften sowie der Marktplatz. Geräumt wird auch die Max-Planck-Straße wegen des starken Lkw-Verkehrs. Weitere neuralgische Stellen sind Brücken, Straßen mit Klinkerpflaster, Busstrecken und die Krankenhauszufahrt der Rettungsfahrzeuge. Die Bereiche sind in unterschiedliche Dringlichkeitsstufen eingeteilt und werden entsprechend abgearbeitet. "In den vergangenen Jahren mussten wir meist wegen Eis- und Reifglätte oder überfrierender Nässe ausrücken und seltener wegen einer Schneedecke", erzählt der Leiter des Betriebshofs.

Welche Pflichten haben die Anlieger?

Für Gehwege innerhalb der geschlossenen Ortslage sind die Eigentümer der angrenzenden bebauten und unbebauten Grundstücke winterdienstpflichtig. Das teilt die Stadt Verden mit. Um Unfälle von Passanten zu vermeiden, müssen bei Schneefall und Glätte die Gehwege entlang der Grundstücksfront in einer Breite von mindestens anderthalb Metern freigehalten oder abgestreut werden. "Ist ein ausgebauter Gehweg nicht vorhanden, so ist ein mindestens ein Meter breiter Streifen neben der Fahrbahn oder, wo ein Seitenraum nicht vorhanden ist, am äußersten Rand der Fahrbahn freizuhalten", so die Stadt. Ist über Nacht Schnee gefallen, muss die Reinigung bis spätestens 7.30 Uhr, an Sonn- und Feiertagen bis 9 Uhr, erfolgt sein. Bei Glätte sind Gehwege in der Zeit von 7.30 Uhr bis 18 Uhr abzustreuen, sodass ein sicherer Weg vorhanden ist. Die Gossen sollten schnee- und eisfrei gehalten werden, damit bei eintretendem Tauwetter das Schmelzwasser abfließen kann. "Die von den Gehwegen geräumten Schnee- und Eismassen dürfen nicht so gelagert werden, dass dadurch der Verkehr auf der Fahrbahn und dem Gehweg gefährdet oder behindert wird."

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