Eingeladen zum Jubiläumsempfang der Fassmer-Werft war der Wirtschaftsminister des Landes Niedersachsen. Nach eigenen Worten ist Olaf Lies dieser Einladung gerne gefolgt – und das am Freitag sogar als Ministerpräsident, als der er mittlerweile firmiert. In der Schiffbauhalle an der Weser in Motzen wurde das 175-jährige Bestehen des Familienunternehmens gefeiert. Geladen waren Partner des Unternehmens und politische Funktionsträger. Nachdem die Geschäftsführer Holger und Harald Fassmer die Anwesenden auf einen persönlich gefärbten Streifzug durch die jüngsten Jahrzehnte der Unternehmensgeschichte mitgenommen hatten, ergriff Olaf Lies das Wort.
Er lobte die spürbare Begeisterung der Fassmer-Geschäftsführer, Dinge voranzubringen. Ein Wesenszug, der in der Wesermarsch ohnehin ausgeprägt sei. Auch für die Werftenbranche fand Lies lobende Worte. "Sie ist eine zentrale Branche für Deutschland, die einen großen Beitrag zur Resilienz leistet", sagte Lies. Zudem sei sie wichtig für die Wertschöpfung in ganz Deutschland. "Wir produzieren vielleicht nicht günstiger, dafür aber qualitätsvoller", betonte Lies. Diesen Appell richtete er an die Allgemeinheit, nicht ohne die Politik in die Pflicht zu nehmen: "Wir müssen die Rahmenbedingungen in den Griff bekommen und für volkswirtschaftliche Tragfähigkeit sorgen."
Reinhard Lüken, Hauptgeschäftsführer des Verbandes für Schiffbau und Meerestechnik (VSM), wurde in seinen Grußworten ebenfalls grundsätzlich. "Es sind die Unternehmer, die das Land voranbringen. Das muss mehr gewertschätzt werden", sagt Lüken. "Wir müssen unsere Wachstumschancen nutzen und aufhören, den Standort schlecht zu reden." Es brauche eine Aufbruchstimmung und Mut.
Beides ist bei Fassmer nach schwierigen Jahren durch Corona und Krieg in der Ukraine durchaus festzustellen. Die Auftragsbücher seien voll und das Volumen mit mehr als einer Milliarde Euro so hoch wie nie, betonen die Geschäfstführer.