Bremen Stadtteile Osterholz Verden Diepholz Delmenhorst Wesermarsch Oldenburg Rotenburg Cuxhaven Bremerhaven Niedersachsen

Ausbildung zum Trümmersuchhund Spürnase Murdog aus Lemwerder besteht seine erste Prüfung

Malinoisrüde Murdog hat seine erste Prüfung bestanden. Sein Hundeführer Lars Prößler sieht in ihm großes Potenzial. Der Weg zum international zertifizierten Trümmersuchhund ist geebnet.
06.06.2024, 06:00 Uhr
Jetzt kommentieren!
Zur Merkliste
Spürnase Murdog aus Lemwerder besteht seine erste Prüfung
Von Barbara Wenke

Hundeführer Lars Prößler ist richtig stolz auf seinen Murdog. Der junge Malinois-Rüde hat seine erste Prüfung, den Suchpart der Rettungshundeprüfung 1, bestanden. "Mit Bravour", wie Prößler betont. Die Eignungsprüfung nach den Richtlinien des Deutschen Feuerwehrverbandes ist das erste große Ausrufezeichen auf dem Weg zum international zertifizierten Trümmersuchhund.

Lars Prößler und Ehefrau Bettina Dogs-Prößler sind überzeugt, dass der 19 Monate alte belgische Schäferhund die Hürden locker nehmen und in die Fußstapfen ihrer erfahrenen Trümmersuchhunde Pollux und Apple treten wird. "Der saugt alles auf wie ein Schwamm", schwärmt Bettina Dogs-Prößler, die das Gewandheitstraining mit der Nachwuchsspürnase übernommen hat. Balancieren über waagerecht liegende Leitern und wackelnde Bretter gehört ebenso zu Murdogs Ausbildung wie die Suche nach versteckten Menschen und das Einhalten von Verhaltensregeln.

Übereifer behindert Unterordnung

Letzteres ist immer noch die größte Schwierigkeit für den jungen Rüden. "Bei der Unterordnung, dem Bei-Fuß-Laufen, prescht er immer noch ein bisschen zu viel vor", erzählt Dogs-Prößler. Sie nimmt's gelassen. Viel ist Murdogs Übereifer geschuldet. Er will immer alles sofort erledigen. Aber die erfahrene Hundeführerin weiß: "Er hat Spaß an dem, was er macht und daran, mit dem Menschen zusammenzuarbeiten."

Mit Feuereifer war der Nachwuchssuchhund auch bei seiner Prüfung im Wendland bei der Sache. Im Bereich Flächensuche musste er in einem 20.000 Quadratmeter großen Waldstück eine Person finden. Die hatte sich für die Prüfung unter Laub und Gestrüpp in einer Mulde versteckt. "Die konnte man von außen nicht sehen. Das hat er wirklich gut hingekriegt", lobt Prößler seinen vierbeinigen Partner. Wohlwissend, dass bis zur Einsatztauglichkeit noch etwas zu tun ist.

"Das Schicken klappt noch nicht so. Da fragt er immer noch mal nach", sagt Prößler. Statt selbstständig vorzulaufen, bis er eine Person findet, verharrt Murdog von Zeit zu Zeit, schaut seinen Hundeführer fragend an und lässt sich erneut schicken. Da mangelt es dem Junghund an Erfahrung. "Pollux läuft so lange, bis ich ihn abrufe oder bis er jemanden findet", schildert Prößler die Suche mit einem "alten Hasen".

Anspruchsvolle Trümmersuche

Auch der Prüfungsteil Trümmersuche war anspruchsvoll konzipiert. Das Prüfungsfeld glich einem eingestützten Einfamilienhaus. Die zu findende Person hatten Helfer in einer Grube eingesperrt, so dass der Prüfling sie nur durch ein Loch im Trümmerfeld erschnüffeln konnte. "Er findet die Person schnell. Aber wir müssen noch am Anzeigen arbeiten", fasst Prößler Murdogs Leistung in dem Prüfungsteil zusammen.

Man könnte die Einlassungen des Lemwerderaners Jammern auf hohem Niveau nennen. Andere Hundeführer haben ihre vierbeinigen Partner mit diesem Ausbildungsstand bereits zur Rettungshundeprüfung 2 angemeldet. "Wir würden die bestehen, aber nicht so, wie ich mir das vorstelle", sagt Prößler. "Da sind meine Ansprüche höher", betont der Lemwerderaner Hundeführer, der mit Pollux und Apple bereits im Katastropheneinsatz im Ausland war.

Nächste Prüfungen im Herbst

Lars Prößler rechnet damit, dass er und Murdog im Herbst die nächsten Prüfungen angehen. Dann stehen die Teile 2 und 3 der Eingnungsprüfung an – der Gewandheitspart mit seinen Hindernissen sowie die Begleithundprüfung, díe Unterordnung. Erst wenn alle drei Teile erfolgreich absolviert sind, hat der Prüfling seine allgemeine Eignung nachgewiesen. Dann darf er mit in den Einsatz und beispielsweise nach vermissten Personen suchen, so wie Malinois-Dame Apple vor wenigen Wochen mit Bettina Dogs Prößler und weiteren Teams der Abteilung Rettungshunde und Ortungstechnik (RHOT) der Freiwilligen Feuerwehr Lemwerder in der Nähe von Leer.

Auch die Rettungshundeprüfung 2 möchte Lars Prößler mit Murdog noch in diesem Herbst ablegen. Bis dahin heißt es, jeden Spaziergang zum gleichzeitigen Training zu nutzen. Den Hund voraus schicken und zurückrufen. Bis er selbstbewusst seinen Weg sucht. Bettina Dogs-Prößler ist sicher, dass das schon in kürzester Zeit der Fall sein wird: "Murdog ist angekommen. Er ist ein freier, zufriedener Hund."

Zur Sache

Ausbildung für die Trümmersuche

DIE NORDDEUTSCHE begleitet Rettungshundeführer Lars Prößler bei der Ausbildung seines Malinois-Rüden "Murdog" zum Trümmer-Suchhund. In unregelmäßigen Abständen berichten wir in der Serie "Auf dem Weg zur Spürnase", welche Zwischenziele das Tier auf seinem Ausbildungsweg bis zum international zugelassenen Spürhund erreicht.

Zur Startseite
Mehr zum Thema

Das könnte Sie auch interessieren

Rätsel

Jetzt kostenlos spielen!
Lesermeinungen (bitte beachten Sie unsere Community-Regeln)