Im Herbst wollen die im Kommunalverbund Niedersachsen/Bremen zusammengeschlossenen Gemeinden und Städte Routenverläufe für schnelle Radwegeverbindungen (sogenannte Radvorrangrouten) zwischen den Zentren Bremen, Delmenhorst und Oldenburg und ihren Umlandgemeinden festlegen. Projektleiter Lennart Kersting und Sabrina Perlitius vom Planungsbüro stellten dem Ausschuss für Gemeindeentwicklung jetzt eine Machbarkeitsstudie vor. Lemwerder ist mit der Route D2 (Lemwerder-Delmenhorst) an der Studie beteiligt.
Für die Route Lemwerder-Delmenhorst wurden in Teilabschnitten verschiedene Varianten geprüft und gegeneinander abgewogen. Im Abschnitt Nord, vom Fähranleger bis nach Deichshausen, kommen demnach zwei Trassen in Frage – über die Stedinger und die Tecklenburger sowie über die Deich- und die Ernst-Pieper-Straße. Für den Abschnitt Mitte, Deichshausen bis Altenesch, hatten die Referenten ebenfalls zwei Varianten erfasst: die Ernst-Pieper-Straße und die Tecklenburger-/Deichshauser Straße. Im Abschnitt Süd, Altenesch bis zur Gemeindegrenze, sahen sie die Landesstraße 875 als alternativlos an.
Das vorgelegte Material zu Kraftfahrzeugbewegungen und Routenverläufen hinterließ bei den Kommunalpolitikern mehr Fragen als Antworten. So stellte Harald Schöne (FDP) fest, dass die von Perlitius vorgelegten Zahlen zur Benutzung einzelner Straßen nicht mit denen des ebenfalls jüngst vorgestellten Verkehrsgutachtens übereinstimmten. Der Wert für die Ernst-Pieper-Straße sei mit 50 Fahrten nur auf den Abschnitt Tecklenburger Straße Richtung Deichstraße bezogen worden, nicht aber auf den Verlauf Richtung Raiffeisenmarkt.
Politik vermisst weitere Alternativen
Sven Schröder (UWL) und Brigitta Rosenow (Grüne) kritisierten, dass eine Variante komplett fehle – der ehemalige Bahndamm als Alternative für die Südroute. Kersting erläuterte, dass in Workshops mit der Verwaltung festgelegt wurde, sich an den vorgestellten Trassen zu orientieren. Die Sitzungsprotokolle wolle er gerne einsehen, schnaubte Schröder. Jörg Bade (FDP) hätte sich Gespräche mit Verwaltung und Politik gewünscht.
Bianka Ludwig (FDP) fehlte in der Betrachtung zudem der Radweg direkt an der Weser. Da möglichst viele Orte an die Trasse angebunden werden sollen, komme der Weserradweg für diese Alltagsverkehrsroute nicht in Betracht, klärte der Fachmann des Kommunalverbunds auf. Und Antje Warnken (Grüne) bedauerte, dass Lemwerderaner Außenbezirke wie Bardewisch außen vor blieben.
Weitere Anmerkungen zur Route können noch bis zum 7. Oktober per Mail an radverkehr@kommunalverbund.de eingereicht werden.