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Ausstellung in Lemwerder Die Natur als „Nahseh“-Programm

Kuschelnde Schafe, Kräne im Gegenlicht, eine Möwe in Großaufnahme auf einem Zaunpfahl. Fotografin Viktoria Beyer beweist in Lemwerder ihren Blick für die Schönheiten der Umgebung.
06.03.2023, 17:40 Uhr
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Die Natur als „Nahseh“-Programm
Von Barbara Wenke

"Wir brauchen im Moment mehr Farbe im Leben", sagt Viktoria Beyer, während sie drei Hochglanzfotos im DIN-A4-Format auf einem rosafarbenen Hintergrundkarton anordnet. Akribisch arbeitet die Hobbyfotografin aus Delmenhorst. Ab Dienstagnachmittag sollen ihre Landschaftsfotos unter dem Titel „Weser, Wolken, Wind und mehr" die bestmögliche Wirkung auf die Besucher des Lemwerderaner Rathauses entfalten.

"Ich möchte nicht nur schöne Fotos zeigen, sondern den Blick entwickeln für das Schöne der Umgebung", sagt Viktoria Beyer. Deshalb hat der Titel den Zusatz "Impressionen vor unserer Haustür“ erhalten. Alle Fotos sind zwischen der Bremer Ortschaft Strom und Lemwerder entlang der Weser entstanden. Einige auch in Vegesack. Kuschelnde Schafe ebenso wie Kräne der Lürssen-Werft im Gegenlicht oder eine Möwe auf einem Zaunpfahl. Wie Makrofotografie muten einige der Motive an. Doch die Künstlerin verneint. Sie habe sich nur in einigen Fällen sehr nah an ihr Motiv herangezoomt.

Viktoria Beyer liebt die Vielfalt der Natur. Hat nicht umsonst Biologie studiert. Im Zuge eines Master-Studiums an der Universität London tauchte sie intensiv in die Welt der Pflanzen ein und beschäftigte sich mit Kräutern und Heilgewächsen. Dabei wurden ihr zunehmend Umweltaspekte wichtig. "Ich möchte zeigen, wie interessant und abwechslungsreich es in unserer Umgebung und sogar unmittelbar vor der eigenen Haustür sein kann", bringt die Ausstellerin ihre Kunst auf den Punkt.

"Die Natur ist ein tolles „Nahseh“-Programm mit ständig wechselnden spannenden Live-Erlebnissen." Jeder Tag biete anderes Licht, anderes Wetter, andere Stimmungen. Viktoria Beyer hat jedem Rahmen einen Spruch hinzugefügt. Nur einer stammt aus fremder Feder – vom französischen Maler Henri Matisse. "Durch die richtige Brille betrachtet, kann dir überall Schönes begegnen", hat sie beispielsweise formuliert. Es klingt wie das Motto der Ausstellung.

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Es kommt nicht aufs Material an, um bemerkenswerte Fotos zu machen, ist die Delmenhorsterin überzeugt. "Ich habe nur eine Kamera ohne Wechselmotiv", berichtet die Fotografin, "aber mit einem ziemlich guten Zoom." Wichtiger als das Material sei die Neugier. "Man sollte eigene Wege beschreiten und Plätze entdecken, statt immer nur Follower zu sein", ist Viktoria Beyer überzeugt.

Neben ein wenig Glück, dass die Wolken ziehen, wie sie ziehen oder die Sonne glutrot am Horizont versinkt, bedarf es Zeit. "Ich habe beim Fotografieren sehr viel Geduld." Die Delmenhorsterin ist sich sicher: "Wenn man mit einer Kamera unterwegs ist, bekommt man ein besseres Gefühl für die Natur." Mit dem suchenden Blick fürs Motiv lerne man, den Weg mehr zu schätzen als das Ziel.

Viktoria Beyer hat immer schon gerne fotografiert. Anfangs auf Reisen in Großbritannien, Frankreich und Nordafrika. Dann kamen Studienprojekte hinzu. Aus ihren Aufnahmen, verbunden mit Fachwissen, resultierten während der Semesterferien die ersten Vorträge mit Dias bei Seniorengruppen. Mit den Jahren erweiterte sich der Kreis der Zuhörer. Viktoria Beyer begann, in verschiedenen Kurorten bebilderte Reiseberichte, unter anderem aus Ostpreußen, Skandinavien und China, zu halten. Bei diversen Kneipp-Vereinen lud die Delmenhorsterin außerdem zu „heilkräftigen“ Dia-Exkursionen in die Botanik ein.

Anlässlich eines Gartenbuches entwickelte die Hobbyfotografin eine besondere Vorliebe für die heimische Flora und Fauna. Auch Kalender und Karten sind in den vergangenen Jahrzehnten entstanden. "Ich bin kein Menschenfotograf", charakterisiert die Delmenhorsterin ihren Stil.

Info

Die Fotoausstellung "Weser, Wolken, Wind und mehr – Impressionen vor unserer Haustür“ von Viktoria Beyer, wird am Dienstag, 7. März, um 16 Uhr im Rathaus Lemwerder, Stedinger Straße 51, eröffnet. Sie hängt bis zum 22. Mai.

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