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Personennahverkehr Wesermarsch: Ausfälle beim Ersatzverkehr – Kreispolitik stellt Antrag

Ausfälle und Informationsmängel beim Schienenersatzverkehr rufen Kreispolitik auf den Plan. Ein Antrag zur Verbesserung der Situation ist gestellt.
12.05.2025, 17:30 Uhr
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Wesermarsch: Ausfälle beim Ersatzverkehr – Kreispolitik stellt Antrag
Von Björn Josten

Die Situation rund um den Schienenersatzverkehr für die Regio-S-Bahnlinie 4 von Bremen nach Nordenham hat Teile der Kreispolitik auf den Plan gerufen. Die Gruppe CDU/Grüne/FDP hat einen Antrag gestellt, der demnächst im Mobilitätsausschuss beraten werden soll. Worum es geht.

Die Ausgangslage

Neben kurzfristigen Zugausfällen sei es insbesondere in späten Abendstunden zu Ausfällen des angekündigten Schienenersatzverkehrs gekommen – teilweise ohne jede Information für die Fahrgäste. So standen Reisende beispielsweise um 22.36 Uhr in Hude am Marktplatz, ohne dass über mehrere Stunden ein angekündigter Ersatzbus erschien. Die Rückkehr in die Wesermarsch war damit für viele Menschen nicht mehr möglich. "Besonders betroffen waren Touristinnen und Touristen, Seefahrtsschülerinnen- und -schüler sowie Menschen mit Migrationshintergrund, die auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen sind und nicht mal eben Familie oder Bekannte anrufen können, damit sie abgeholt werden", sagt Christina-Johanne Schröder (Grüne).

Nach derzeitiger Kenntnis gebe es mehrere bauliche Maßnahmen auf der Strecke. Insbesondere die Errichtung von Lärmschutzwänden entlang der Strecke wird noch bis voraussichtlich Ende September zu Einschränkungen führen. Auch die weiterhin bestehende Sperrung des Bahnübergangs zwischen Berne und Hude verstärkt die Problemlage, denn die Fahrtzeiten der Busse stimme regelmäßig nicht.

Die Situation vor Ort

Christina-Johanne Schröder beschreibt die Situation vor Ort wie folgt: "Manche können es kaum fassen: Nach einem langen Arbeitstag oder einer anstrengenden Reise stehen sie spätabends am Bahnhof – und der angekündigte Schienenersatzverkehr kommt einfach nicht."

Neben den eigentlichen Ausfällen sorge auch die Informationslage für große Verwirrung. "Am Bahnhof Hude ist der Schienenersatzverkehr weiterhin auf die alte Abfahrtsseite ausgeschildert, obwohl die Busse inzwischen vom Marktplatz abfahren", sagt Schröder. In Einzelfällen fuhren Busse an der falschen Haltestelle vor, nahmen keine Fahrgäste auf und verließen den Bahnhof leer. "Die Koordination zwischen DB und Nordwestbahn scheint in dieser Phase der Baumaßnahmen erheblich gestört zu sein", mutmaßt Schröder.

Die Forderungen

„Es kann nicht sein, dass Menschen zu später Stunde stranden und ohne Information dastehen – wir müssen hier dringend handeln und für Verlässlichkeit, Transparenz und bessere Kommunikation sorgen“, erklärt Christina-Johanne Schröder, die den Antrag für die CDU/Grüne/FDP-Gruppe in den Ausschuss eingebracht hat. Beraten werden soll er demnächst im Ausschuss für Plan, Bau und Mobilität. Im Antrag wird gefordert, dass Vertreter der Deutschen Bahn, der Nordwestbahn sowie der Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen (LNVG) in die Sitzung eingeladen werden. Sie sollen die Ursachen der aktuellen Probleme erläutern und darlegen, wie die notwendige Verlässlichkeit hergestellt werden kann. Außerdem fordert die Gruppe, dass Fahrgäste besser über ihre Rechte aufgeklärt werden. Im Blick haben die Politiker dabei Taxi-Erstattungen bei Ausfällen, die Einreichung von Quittungen sowie ihre Ansprüche bei unzumutbaren Verspätungen.

Ziel des Antrags ist es laut Schröder gemeinsam mit den beteiligten Verkehrsunternehmen und Aufgabenträgern Lösungen für eine kurzfristige Verbesserung der Informationslage und der praktischen Fahrgastbetreuung zu finden – um so das Vertrauen in den schienengebundenen Personennahverkehr der Region wieder zu stärken.

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Info

Sitzungstermin

Der Ausschuss für Planen, Bau, Mobilität tagt am Dienstag, 27. Mai, ab 16.30 Uhr. Die Sitzung findet im großen Sitzungssaal des Kreishauses, Poggenburger Straße 15 in Brake statt.

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