Mit dem Fischotter, dem Luchs und dem Wolf kehren alte Bekannte nach Niedersachsen zurück. Dass sie wieder geeignete Lebensräume finden, sei eine erfreuliche Entwicklung, sagte Helmut Dammann-Tamke, Präsident der Landesjägerschaft Niedersachsen, am Dienstag in Hannover. Aber längst nicht alle Neuankömmlinge sind willkommen: Exoten wie der Waschbär, der Mink – eine Nerzart aus Amerika – oder die afrikanische Nilgans würden zur Gefahr für heimische Arten.
Die Jäger in Niedersachsen gehen aktiv gegen invasive Arten vor, die zur Bedrohung für die Artenvielfalt werden. Ein Beispiel sei die Nilgans: Durch ihr aggressives Territorialverhalten verdränge sie andere Tiere, sagte Dammann-Tamke. Aber auch der Mensch leide unter manchen Neubürgern, speziell dem Waschbären, der unter anderem gern Hausdächer zerstört. Die Waschbären-Population in Niedersachsen hat sich nach Angaben der Landesjägerschaft in den vergangenen neun Jahren etwa verzehnfacht. Massenhaft vermehrt hat sich auch der Marderhund, ebenfalls eine nicht-heimische Art.
Das Problem der tierischen Exoten betrifft auch die Wasserbewohner Niedersachsens. Beispiele seien die Schwarzmeergrundeln, eine Fischart, die inzwischen in Massen den Mittellandkanal bevölkere, oder eingeschleppte Wasserpflanzen, sagte Heinz Pyka, Vorsitzender des Fischereivereins Hannover am Dienstag.
Willkommen sind dagegen Arten, die nach langer Zeit nach Niedersachsen zurückkehren, wie Wölfe, Fischotter, Luchse oder Wildkatzen. Sie dürfen nicht geschossen werden. Ein Sonderfall unter den Rückkehrern sei der Wolf, sagte Dammann-Tamke. Er verbreite sich unterwartet schnell. Beinahe täglich erreichten die Jäger Meldungen von gerissenen Tieren. Man müsse sich fragen, ob dem Vormarsch der Wölfe in Zukunft Grenzen gesetzt werden müssten. „Wir sind jedoch überzeugt, dass es langfristig möglich ist, Wölfe hier in Niedersachsen zu haben“, sagte Dammann-Tamke.