Es kommt, wie es kommt, aber es ist selten gut, wie es ist. Im vergangenen Jahr war es viel zu feucht für eine gute Ernte, diesmal ist es viel zu trocken, beklagt Albert Schulte to Brinke, Präsident des niedersächsischen Landvolks mit 80.000 Mitgliedern. Je nach Landstrich drohten ihnen Ernteeinbußen von 50 Prozent und mehr. Genaues weiß gegenwärtig offenbar niemand, erst Ende des Monats wird der bundesweite Erntebericht erwartet, mit dessen Hilfe das Ausmaß der Dürrefolgen beziffert werden soll. Zumindest in Niedersachsen sind kurz- bis mittelfristige Entlastungen für die betroffenen Landwirte auf den Weg gebracht. Ob es mehr ist als ein Tropfen auf den heißen Acker, wird sich zeigen.
Unterdessen sollte eines klar sein: Das Krisenmanagement kann nicht allein den Auswirkungen der Trockenheit gelten. Was gebraucht wird, kann man zukunftsfähige Ackerbaustrategie nennen, man kann neue Züchtungsmethoden für Getreide und Gemüse fordern oder Viehhaltungsobergrenzen wie zwei Rinder pro Hektar Weideland. Aber man kann auch auf den Punkt kommen: In den Klimaschutz lässt sich gar nicht genug investieren.