Der Bremer Innensenator Ulrich Mäurer hat am Sonnabendmorgen das Lagezentrum der Polizei Bremen gemeinsam mit Polizeipräsident Lutz Müller besucht, um sich über die Situation der nach Hamburg zum G 20-Gipfel entsandten Beamten zu informieren. Und es waren keine guten Nachrichten, die Mäurer und Müller übermittelt wurden.
Bis zum Sonnabendmorgen wurden 14 Bremer Bereitschaftspolizisten verletzt, von denen zwölf weiter einsatzfähig waren. Zwei Beamte wurden hingegen schwerer verletzt. Sie mussten in Krankenhäusern behandelt werden und konnten sich an den Einsätzen bei Demonstrationen gegen den G 20-Gipfel nicht mehr beteiligen. Mäurer verwies am Sonnabend bei seiner Zwischenbilanz darauf, dass der Einsatz noch nicht beendet sei und er noch nicht wisse, was noch alles auf die Polizisten und damit auch die Bremer Beamten in Hamburg zukommen werde.
Der Innensenator wörtlich: „Ich hoffe inständig, dass unsere Beamten alle wieder heil nach Hause kommen und bedanke mich bei allen für ihren außerordentlichen Einsatz. Das gilt auch denen, die aufgrund umgestellter Dienstpläne in Bremen und Bremerhaven einer höheren Belastung ausgesetzt sind, um die Sicherheit in den beiden Städten gewährleisten zu können“, so Mäurer.
Bremer Polizei im Spagat
Insgesamt waren am Gipfelwochenende bis zu 20.000 Polizisten in Hamburg, um die die G 20-Teilnehmer zu schützen. Wie viele Beamte dabei aus Bremen und Bremerhaven eingesetzt wurden, wollte der Innensenator im Vorfeld des Gipfels nicht verraten. Sprecherin Rose Gerdts-Schiffler hatte erklärt, dass man aus taktischen Gründen keine genaue Zahl nennen wolle. Es seien aber „relativ viele Leute“.
Für die Bremer Polizei bedeutete der Einsatz in Hamburg an diesem Wochenende einen Spagat. Weil einige Beamte zur Vor- und Nachbereitung des G 20-Gipfels gebraucht werden, müssen viele Kollegen in Bremen Zwölf-Stunden-Schichten schieben, um die Lücke im Dienstplan aufzufüllen.
In Bremen blieb die Lage bis zum Sonnabend ruhig. Die Breminale am Osterdeich sei bislang friedlich verlaufen, teilte das Lagezentrum der Polizei mit. Bis auf einzelne Schlägereien und Diebstähle sei es bislang zu keinen größeren Zwischenfällen gekommen. Die Veranstalter hatten das Sicherheitskonzept überarbeitet. Wer Hilfe braucht, kann sich an jedem Bierstand melden. Dort liegen Funkgeräte, mit denen Mitarbeiter schnell Hilfe holen können.
Dieser Artikel wurde am 08.07.2017 um 20:03 Uhr aktualisiert.