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Corona-Impfungen Impfmobile können nur ein Anfang sein

Die einen wollen nicht, andere können nicht. Sie brauchen mehr Unterstützung vom Staat, das wird die Herausforderung, wenn die Impfung in Zukunft regelmäßig aufgefrischt werden muss, meint Silke Hellwig.
13.12.2021, 05:00 Uhr
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Impfmobile können nur ein Anfang sein
Von Silke Hellwig

Offenbar hat sich Joshua Kimmich eines Besseren belehren lassen. Der Profisportler hat angekündigt, sich trotz aller Zweifel über mögliche Langzeitfolgen impfen zu lassen. Allerdings, könnte man sagen, hat er einen unerbittlichen Lehrmeister – nämlich das Virus selbst. Der Fußballer hat sich infiziert, ist erkrankt und wird wegen Lungenproblemen vorerst nicht spielen können. Gesundheitliche Einschränkungen könnten sein berufliches Aus bedeuten. Man kann sich vorstellen, dass Kimmich der Schreck in die Glieder gefahren ist. 

Bei bereits doppelt Geimpften sorgt die Omikron-Variante für neue Sorgen. Grundsätzlich dürfte sie ein Land wie Deutschland mit einer exzellenten Gesundheitsversorgung nicht weiter ängstigen. Der schwer mit Bürokratie beladene Tanker Deutschland hat in der Pandemie bewiesen, dass er wendiger sein kann als geahnt, wenn die See rau wird.

Wieder schießen Impfzentren wie Pilze aus dem Boden, niedergelassene Ärzte impfen die Wochenenden durch, Apotheker bekunden guten Willen und Hilfsbereitschaft. Die Mehrheit der Bürger weiß, was die Stunde geschlagen hat, besorgt sich einen Impftermin und krempelt wieder die Ärmel hoch. Sie wird es auch ein viertes, fünftes, sechstes Mal tun.

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Vor Herausforderungen stellen das Gesundheitswesen diejenigen, die jedes Mal quasi eine Extra-Einladung oder mehr brauchen. Dazu gehören nicht nur Menschen, die nicht wollen, beispielsweise skeptische Naturen, denen die Vakzine grundsätzlich nicht geheuer sind (wie Joshua Kimmich es nach eigenem Bekunden ist oder war). Es sind auch Frauen und Männer, die nicht können, die Schwierigkeiten haben, für sich selbst zu sorgen, geschweige denn vorzusorgen. Der Staat hat ihnen gegenüber eine besondere Fürsorgepflicht. 

Je mehr Impfungen nötig sein werden, desto größer wird der Aufwand sein, diese Menschen immer wieder zu erreichen und ihnen entgegenzukommen. Es gibt bereits Bemühungen: Impfmobile, die die Wege verkürzen, Impfangebote ohne Termin, Sprachmittler, die informieren. Das ist ein Anfang, aber eben nur das.

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