Von Corona genesen, bedeutet noch lange nicht gesund: Diese Erfahrung machen seit Pandemiebeginn Tausende Menschen, die infiziert und erkrankt waren – und teilweise wochen- oder monatelang an Spätfolgen leiden. Die Politik und das Gesundheitswesen sind seit fast zwei Jahren vor allem mit der akuten Bewältigung der Infektionswellen befasst. Dabei rollt eine weitere Corona-Welle durch das Land, die immer größer wird – die der Long-Covid-Kranken. Gezielte Behandlungsangebote gibt es aber nur vereinzelt, meistens sind sie an großen Uni-Kliniken angesiedelt. Für die Betroffenen bedeutet das häufig: Sie tingeln von einer Arztpraxis zur nächsten.
Auch wenn Long-Covid noch nicht soweit erforscht ist, wie andere bekannte Erkrankungen, brauchen die Betroffenen Anlaufstellen und eine Versorgung mit gezielten Therapieprogrammen. Das zeigt auch die steigende Zahl von Long-Covid-Patienten in Reha-Kliniken. Nach zwei Jahren Pandemie ist es höchste Zeit, diese Strukturen mit Ambulanzen und Spezialsprechstunden aufzubauen.