Fünf Buchstaben, viele Fragezeichen – die DSGVO, das neue Regelwerk der EU für die digitale Zukunft. Doch ist die Datenschutzgrundverordnung ein Beispiel dafür, was gegenwärtig in Europa schief läuft. Jahrelang bastelten Europaparlament und Brüsseler Verwaltung an der Verordnung, doch die Nationalparlamente und die Öffentlichkeit blieben weitgehend außen vor. Nun entpuppt sich die DSGVO für viele Menschen als böses Überraschungsei. Viele sind verunsichert, manche wütend, nur wenige begeistert.
Eigentlich wollte die EU mit der Verordnung die Datensammelwut von Facebook, Google und Co. stoppen. Doch Brüssel bleibt Brüssel. Und so ist ein bürokratischer Moloch herausgekommen, der zwischen einem Weltkonzern und dem Bäcker um die Ecke keinen Unterschied macht und vielen Berufsständen Sorgen bereitet – nicht zuletzt den Berufsfotografen. Selbst gemeinnützigen Vereinen drohen beim Verstoß gegen die DSGVO saftige Strafen, auch Mietrechtsanwälte sprechen von "Wahnsinn".
Statt für Klarheit sorgen die fünf Buchstaben für große Irritationen. Die neuen Regeln sind gut gemeint, aber schlecht gemacht und auch noch miserabel kommuniziert.