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US-Autor Stephen King wird 70 Jahre alt König des Horrors

Das Jahr 2017 wird das Jahr des US-amerikanischen Autors Stephen King. Der König des Horrors wird nicht nur 70 Jahre alt, es kommen auch zwei seiner wohl wichtigsten Werke als Adaption in die Kinos.
20.09.2017, 21:34 Uhr
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Von Alexandra Knief und Christina Horsten

Weil das Geld, das er als Englischlehrer und mit ein paar Kurzgeschichten verdiente, nicht reichte, hielt er sich einst mit Nachtschichten als Bügler in einer Wäscherei über Wasser. Arbeiten müsste er heute eigentlich gar nicht mehr, längst hat er finanziell ausgesorgt. Dennoch stampft der US-amerikanische Autor Stephen King einen Roman nach dem anderen aus dem Boden und gibt damit immer wieder auch Film-und Serienmachern neuen, heiß begehrten Stoff. Für viele gilt King als der König des Horrors. An diesem Donnerstag wird er 70 Jahre alt.

Geboren wurde King am 21. September 1947 in Portland, Maine. Der Autor wuchs in einfachen Verhältnissen auf. Sein Vater verließ die Familie, als King gerade zwei Jahre war, die Mutter arbeitete hart. Als eine Krankheit den Jungen ein ganzes Jahr lang ans Bett fesselte, fing er an zu schreiben. „Meine Mutter liebte die Geschichten. Das war mein Antrieb. Jemand wie ich will anderen gefallen“, sagt er.

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Er studierte Englisch an der Universität Maine und lebt auch heute noch mit seiner Frau Tabitha im östlichsten Bundesstaat der USA. Seine Frau war es auch, der er mehr oder weniger seinen Durchbruch zu verdanken hat: Er hatte sein Manuskript zu „Carrie“, der Geschichte um ein 16-jähriges Mädchen mit telekinetischen Kräften, bereits in den Müll geworfen. Sie holte es wieder heraus und ermutigte King es zu Ende zu schreiben. Es wurde 1974 sein erster veröffentlichter Roman und machte den Autor berühmt.

Heute gehört King zu den erfolgreichsten Autoren des späten 20. Jahrhunderts, hat unzählige Romane und mehr als 100 Kurzgeschichten veröffentlicht. Dazu zahlreiche Drehbücher, Gedichte, Essays, Sachbücher und mehr. Weltweit wurden mehr als 400 Millionen seiner Bücher in über 50 verschiedenen Sprachen verkauft. Bereits vor 14 Jahren hat King den „National Book Award“, eine der höchsten Ehren für US-Literaten, für sein Lebenswerk bekommen.

Kritik am „National Book Award“

Trotzdem rümpfen viele Literatur-Kritiker bis heute die Nase über sein Werk wie auch darüber, dass King den Award bekam. „Dass sie glauben konnten, in seinen Werken stecke auch nur ein bisschen literarischer Wert, ästhetische Errungenschaft oder erfinderische Intelligenz, bezeugt einfach ihre eigene Dummheit“, erboste sich etwa Yale-Professor Harold Bloom über den Juryentscheid. King selbst beurteilt sein Werk pragmatisch. „Meine Bücher sind das literarische Äquivalent eines Big Mac mit einer großen Portion Pommes.“ Geschichten wie „Shining“, „Friedhof der Kuscheltiere“, „Christine“, „Misery“ („Sie“), „Die Leiche“ (Filmtitel: „Stand By Me“) oder „The Green Mile“ und die entsprechenden Verfilmungen dieser Werke sorgten dafür, dass heute fast jeder den Autor kennt.

Ob es damit zusammenhängt, dass King seinen runden Geburtstag feiert, sei dahingestellt, so oder so scheint 2017 das Jahr des Autors zu sein. So kommen unter anderem in der zweiten Jahreshälfte zwei seiner wohl wichtigsten Werke als Adaption in die Kinos. Erst im August startete mit „Der Dunkle Turm“ ein Film, dessen Romanvorlage King selbst als sein wichtigstes Werk bezeichnet. Und nachdem Fans jahrelang darauf warten mussten, kommt Ende des Monats nun auch ein Remake von „Es“ in die Kinos (siehe Kritik). „Es“, der in den USA bereits angelaufen ist, ist schon jetzt die erfolgreichste King-Verfilmung aller Zeiten.

Außerdem wird es noch dieses Jahr ein neues Buch mit dem Titel „Sleeping Beauties“ geben. Hier war Stephen King dieses Mal aber nicht alleine am Werk, sondern hat gemeinsam mit seinem Sohn Owen, auch Schriftsteller, geschrieben. Die Lesetour, die die beiden gemeinsam machen wollen, ist bereits ausverkauft.

Auch bei Streaming-Anbietern beliebt

Auch auf Netflix haben in diesem Jahr neue King-Adaption Einzug gefunden: Die Serie zu „Der Nebel“ („The Mist“) ist im August schon gestartet und der Film „Das Spiel („Gerald‘s Game“) ist bei dem Streaming-Anbieter noch für diesen Monat angekündigt. Auch die Macher der aktuell sehr erfolgreichen Netflix-Serie „Stranger Things“, die bald in die zweite Staffel geht, outeten sich als große King-Fans, in vielen Szenen ihrer Serie wird dem Autor Tribut gezollt.

Es läuft gut beim King, er selbst bleibt aber bescheiden: „So läuft das halt. Man streut die Samen aus und manchmal erntet man alles gleichzeitig und das ist wunderbar. Es ist mein Glücksjahr, was soll ich sagen.“ Seinen Geburtstag will King nach eigenen Angaben trotz der vielen Gründe für ein großes Fest ganz klein zuhause mit seiner Familie feiern. So ist er, der King: „Es fühlt sich schon irgendwie an, als wäre das gerade ein besonderer Moment für mich, aber nicht etwas, wo mir jetzt die Brust schwellen würde.“

Der auf Twitter sehr aktive Autor machte in jüngster Zeit auch durch seinen Twitter-Streit mit US-Präsident Donald Trump von sich reden. Immer wieder äußerte sich King in seinen Tweets kritisch gegenüber dem amerikanischen Präsidenten. Nachdem Trump den Autor blockte, sprach dieser ein Kinoverbot für den Präsidenten aus. King: „Keine Clowns für dich, Donald“.

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