Ihr aktueller Jahresbericht zeige, sagt die Wehrbeauftragte, dass die Bundeswehr „selbst unter schwierigen Bedingungen Enormes leistet“. Da hat Eva Högl recht. Ob Pandemiebekämpfung, Hochwasserhilfe oder Auslandseinsätze – im zurückliegenden Jahr war die Öffentlichkeit Zeuge dessen, was die Soldatinnen und Soldaten zu leisten imstande sind.
Dennoch ist es kaum zu verstehen, warum der Wehrbericht Jahr für Jahr dermaßen ernüchternd ausfällt. Högl bekennt, sie sei „bestürzt“ gewesen über die gemeldeten Ausrüstungsmängel. Schutzwesten oder warme Jacken etwa seien der Truppe in die jeweiligen Einsatzgebiete nachgeschickt worden. Von vor Ort notwendigen Geräten habe mitunter nur jedes zweite einwandfrei funktioniert.
Wer den Wehrbericht liest, den beschleicht ein Deja-vu-Gefühl. Wenn all die Klagen der Soldaten und die vielen Steuermilliarden zu keiner Verbesserung führen – wozu zum x-ten Mal dieser Bericht? Es ist höchste Zeit, dass das Parlament seine Armee gut ausstattet. Die Anforderungen liegen schon viel zu lange auf dem Tisch.