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Ergebnisse des Bund-Länder-„Impfgipfels“ Merkel: Impfangebot für alle Bürger bis Ende des Sommers

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat am Montag im Anschluss an den „Impfgipfel“ ihre Prognose bekräftigt, dass jedem Bürger in Deutschland bis Ende des Sommers ein Impfangebot gemacht werden kann.
01.02.2021, 20:00 Uhr
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Von dpa

Auch nach viel Kritik am Start der Corona-Impfkampagne in Deutschland hält Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) an der Prognose fest, dass jedem Bürger bis zum Ende des Sommers ein Impfangebot gemacht werden kann.

Vor dem Hintergrund der aktuellen Lieferzusagen der Hersteller könne diese Aussage aufrechterhalten werden, sagte Merkel am Montag in Berlin nach einem Spitzengespräch zum Impfen.

Zum Ende des dritten Quartals, also zum Ende des Sommers, könne ein Impfangebot gemacht werden. Dies gelte sogar, wenn lediglich die bereits zugelassenen Impfstoffe von Biontech/Pfizer, Moderna und Astrazeneca verimpft werden könnten, ohne dass bis dann weitere Impfstoffe zugelassen sind.

Auch in diesem Fall könne den 73 Millionen erwachsenen Menschen hierzulande ein Impfangebot gemacht werden, für Kinder seien die Impfstoffe nicht vorgesehen. Sollten andere Hersteller dazukommen, gebe es ein größeres Angebot.

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Merkel verteidigte das europäische Vorgehen bei der Corona-Impfstoffbeschaffung und warb zugleich um Verständnis für das Tempo. Der Weg sei an einigen Stellen langsamer gewesen. „Aber ich finde, es gibt auch gute Gründe dafür, dass er langsamer war.“

Merkel begründete das langsamere Impftempo in Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern unter anderem damit, dass etwa in Europa die Produktionskapazitäten im Vergleich zu den USA begrenzt seien, dass die EU lange über Haftungsfragen verhandelt habe und sich zudem nicht für eine Notzulassung von Impfstoffen entschieden habe. „Aus guten Gründen: Es geht hier nämlich auch um Vertrauen.“ Zudem habe man sich für die empfohlenen Abstände zwischen erster und zweiter Impfung entschieden und in anderen Ländern, wie Israel, gebe es einen anderen Umgang mit Daten.

Merkel zitierte einen Vertreter von Biontech aus den Beratungen. Dieser habe gesagt: „Mehr Geld hätte auch nicht mehr Kapazitäten mit sich gebracht.“

Bund und Länder haben sich bei dem „Gipfel“ zudem zuversichtlich gezeigt, dass die Organisation der Corona-Impfungen auch bei stark steigenden Impfzahlen ohne chaotische Zustände funktionieren wird. Wenn es immer mehr Impfstoff gebe, könnten die Impfungen auch in den Hausarztpraxen stattfinden, sagte Merkel. Rund 45 Millionen Menschen seien nicht in den Gruppen, die mit Vorrang geimpft werden. Vor allem diese könnten dann auch jenseits der Impfzentren mit weniger Aufwand geimpft werden. So hätten große Konzerne bereits signalisiert, dass die Impfung ihrer Belegschaften gut organisiert werden könne.

Die Länder wollen die Menschen weiter auf unterschiedliche Weise zu den Impfungen einladen, wie ihre Vertreter deutlich machten. Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) sagte, etwa das Berliner Verfahren, bei dem per Brief eingeladen werde, stoße auf Zustimmung in der Bevölkerung. „Es funktioniert vor Ort.“ Müller: „Mein Eindruck ist, dass auch akzeptiert wird, im Rahmen einer weltweiten Krise, einer Pandemie, wenn es auch mal ein paar Tage dauert, bis man einen Termin hat.“ Großen Unmut gebe es erst, wenn Termine nicht eingehalten würden.

Impfungen zur Eindämmung des Coronavirus könnten noch über Jahre hinweg nötig sein, erläuterte Merkel weiter. „Es kann sein, dass wir noch viele Jahre impfen müssen. So ähnlich wie beim Grippeimpfstoff, wo man jedes Mal die neue Mutation des Virus wieder verimpft. Wenn sich dieses Virus weiter verändert, haben wir noch ein Problem“, fügte sie hinzu.

Eine absolute Gewissheit könne es auch beim Thema Impfungen nicht geben, betonte die Kanzlerin. „Wenn zum Beispiel eine Mutante auftritt, auf die der Impfstoff nicht wirkt, dann fangen wir wieder von vorne an.“

++ Dieser Artikel wurde um 20.43 Uhr aktualisiert. ++

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