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Kommentar über Gefängnisausbrüche Respektlos

Mehrfach binnen einer Woche sind Gefangene aus der Berliner Haftanstalt Plötzensee geflohen. Das sind verheerende Zeichen von Autoritätsverlust in einem Rechtsstaat, meint Marcel Auermann.
03.01.2018, 00:00 Uhr
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Respektlos
Von Marcel Auermann

Eine Haftanstalt, in der innerhalb von fünf Tagen neun Gefangene ausbrechen können und in der unter Beobachtung einer Überwachungskamera Tage der offenen Tür stattfinden, ist nicht allzu viel wert. Sicher herrscht wie in so vielen Bereichen auch in der JVA Plötzensee Personalmangel.

Aber nirgends geht dieser in so hohem Maße mit dem Verlust von Autorität einher. Die Kriminellen können nur darüber lachen, dass es ein Staat nicht schafft, einen angeordneten Freiheitsentzug durchzuführen. Allen anderen bereitet das große Sorgen.

Wenn es an dieser Stelle schon vorne und hinten scheppert, dann ist es doch kaum mehr ein Wunder, dass auch die Macht von Polizisten immer öfter in Frage gestellt wird – wie etwa zu Silvester auf dem Bremer Bahnhofsplatz oder an der Sielwallkreuzung, wo Beamte mit Raketen beschossen wurden.

Die unglaublichen Vorfälle in Berlin, aber auch die sich häufenden Übergriffe auf Vollstreckungsbeamte in ganz Deutschland sind verheerende Zeichen. Da bringen die härteren Bestrafungen, wie sie der geschäftsführende Justizminister Heiko Maas (SPD) fordert, nichts. Denn wer scheint noch in der Lage, sie nachhaltig umzusetzen?

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