Es ist ein Segen, dass es den vereinten Kräften von EU-Handelskommissarin Cecilia Malmström, Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier und ihren amerikanischen Partnern gelungen ist, einen Handelskrieg zu vermeiden. Denn beide Seiten hätten bei einer derartigen Eskalation herbe Verluste für die Wirtschaft kassiert. Ein Grund sich zurückzulehnen, ist das aber noch längst nicht. Die unter US-Präsident Donald Trump instabil gewordene Beziehung zu den USA muss der EU eine Warnung sein.
Sie sollte alles daransetzen, die Handelsbeziehungen zu Südamerika und Mexiko auszubauen und Verhandlungen mit Australien und Neuseeland über Freihandelsabkommen so schnell wie möglich aufzunehmen. Die Unberechenbarkeit des US-Präsidenten hat Auswirkungen auf die gesamte Weltwirtschaft. Es ist nur ein halber Sieg, dass die EU von den Strafzöllen ausgenommen ist, denn Handelspartner Kanada wird davon hart getroffen. Ziel muss es sein, die Abschottungsstrategie der USA aufzubrechen. Andernfalls droht sich das Problem nur zu verlagern: Wenn Kanada seine Stahlproduktion nicht mehr in den Staaten loswird, dürfte es sich in Richtung Europa orientieren und die hiesige Branche unter Druck setzen.