Spätestens seit der Geschäftsmann und Milliardär Elon Musk im vergangenen Jahr das soziale Netzwerk Twitter übernommen hat, suchten einige Nutzerinnen und Nutzer eine Alternative – und fanden sie zum Teil bei Mastodon. Das soziale Netzwerk ist – ganz ähnlich wie Twitter – ein sogenannter Microblogging-Dienst. Im Gegensatz zu vielen anderen sozialen Medien stammt Mastodon nicht aus den USA, sondern aus Europa. Der Gründungsort ist Jena.
Wie funktioniert Mastodon?
Mastodon funktioniert auf den ersten Blick ganz ähnlich wie Twitter. Die Nutzer können kurze Nachrichten mit Freunden und Fremden teilen. Neben diesen kurzen Texten, den Toots – auf Deutsch Tröts – können auch Bilder, Videos und Links geteilt werden. Vor dem Absenden des Tröts können die Nutzer entscheiden, wer den jeweiligen Text lesen darf: Ist er öffentlich oder können ihn nur bestimmte Personen sehen?
Wo liegt der Unterschied zu Twitter?
Im Gegensatz zu den Twitter-Tweets, die maximal 280 Zeichen lang sein können, können Tröts bis zu 500 Zeichen lang sein. Der größte Unterschied zwischen Mastodon und anderen sozialen Medien wie Twitter und Facebook ist aber, dass hinter dem Netzwerk aus Jena keine Firma steht. Mastodon finanziert sich durch Spenden, weshalb der Dienst werbefrei ist. Einen Algorithmus, der Nutzern wie auf Facebook maßgeschneiderte Werbeinhalte ausspielt, gibt es nicht.
Auch auf technischer Ebene unterscheidet sich Mastodon von den gängigen sozialen Medien: Mastodon ist ein Open-Source-Projekt. Das heißt, dass der Quellcode für das Netzwerk offen ist und gemeinschaftlich weiterentwickelt wird. Das ist wichtig, denn Mastodon läuft nicht über einen Server, sondern über viele private Server, die dezentral zu einem großen sozialen Netzwerk verbunden sind.
Mastodon – eine echte Alternative?
So groß wie Twitter ist Mastodon noch nicht. Laut Angaben des Netzwerks nutzten in den vergangenen Wochen 1,8 Millionen Menschen Mastodon aktiv. Zum Vergleich: Im zweiten Quartal 2022 zählte Statista 238 Millionen täglich aktive Twitter-Konten. Zwar kehrten schon einige Menschen dem sozialen Medium nach Musks Übernahme den Rücken, dennoch kommt Mastodon in Sachen Reichweite noch nicht an Twitter ran. Und: Mastodon setzt bei der Regulierung von rassistischen und sexistischen Posts auf soziale Intelligenz und freiwillige Mitarbeit.
Die App zum sozialen Netzwerk können Android und Apple Nutzer gratis herunterladen. In-App-Käufe gibt es nicht.