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Nachschub für PS-Vita-Besitzer Weitere Zehn PS-Vita-Starttitel im Test

So schnell dürfte frischgebackenen PS-Vita-Besitzern nicht langweilig werden. Über 35 Spiele sind mittlerweile erhältlich. Zehn davon im Test-Überblick.
08.03.2012, 00:00 Uhr
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Von Bernd Fetsch

So schnell dürfte frischgebackenen PS-Vita-Besitzern nicht langweilig werden. Über 35 Spiele sind mittlerweile erhältlich. Zehn davon im Test-Überblick.

Seit rund einem Monat ist die PlayStation Vita auch außerhalb Japans zu haben - und die Verkaufszahlen sind besser als von vielen Experten erwartet. Rund 380.000 Exemplare der neuen, leistungsstarken und vielseitig kontrollierbaren Hosentaschenkonsole wurden in Europa bislang an den Mann gebracht, in den USA knapp 300.000. Insgesamt dürfte Sony damit gut 1,4 Millionen Vitas verkauft haben. Das Spieleangebot ist seitdem zwar nicht groß gewachsen, umfasst aber mittlerweile gut 35 Titel. Zehn davon finden Sie in diesem Testüberblick.

"Army Corps of Hell" (Square Enix, ca. 30 Euro): Gute Zeiten für böse Taten: In "Army Corps of Hell", das glatt der völlig verdorbene Zwillingsbruder des Nintendo-Hits "Pikmin" sein könnte, versucht man als schlecht gelaunter, weil entmachteter Belzebub, wieder den Höllenthron zu besteigen - ohne sich allerdings selbst die Hände schmutzig zu machen. Dafür gibt's schließlich treu ergebene Handlanger: Goblin-Soldaten, -Speerwerfer und -Magier. Diese werden mit wenigen Fingertipps auf dem vorderen Touchscreen und dem hinteren Touchpad durch die Arenen kommandiert, wo sie auf Heerscharen von feindlichen Monstern treffen. Jede Menge auflesbare Waffen und Rüstungen, dicke Bossgegner, stramme Metal-Mucke und ein Vier-Spieler-Koop-Modus können nicht über die äußerst detailarme und verwaschene Optik auf PSP-Niveau sowie über die auf Dauer monotone Spielmechanik hinwegtäuschen. Gesamtnote: Ausreichend.

"Ashphalt Injection" (Ubisoft, ca. 25 Euro): Beim mit Abstand günstigsten Vita-Startitel handelt es sich um ein Rennspiel, das von iPhone beziehungsweise iPad auf Sonys neue Mobil-Konsole portiert wurde. Wer in der leider etwas zu austauschbar geratenen Raserei "Asphalt Injection" genug Gummi gibt und sich bei der eher anspruchslosen Steuerung nicht all zu dämlich anstellt, der spielt zügig knapp 50 lizensierte Autos nebst Tuning-Bauteilen frei und freut sich über einige launige Stunt-Einlagen. Ein Balken am oberen Bildrand gibt Aufschluss über den Stand an Beschleunigungsenergie, die den Boliden nach "Burnout"-Art in Zeitraffer über die Piste preschen und das Gegnerfeld Straßenstaub schlucken lässt. Leider mangelt es auch der Vita-Inkarnation von Gamelofts Handy-Hatz am nötigen Geschwindigkeitskick. Strecken- und Auto-Design sind ebenso wie das Drumherum zwar routiniert, aber auch reichlich beliebig. "Asphalt Injection" gibt sich keine größere Blöße, bietet aber auch keinen wirklichen Kaufanreiz. Gesamtnote: Befriedigend.

"BlazBlue: Continuum Shift Extend" (Ubisoft, ca. 40 Euro) legt die Messlatte für Prügelspiele auf der Vita von Anfang an ziemlich hoch. Hier bekommen Genre-Fans alles: umfangreiche Spielmodi, unterschiedlichste Prügelknaben, ebenso temporeiche wie taktische Kämpfe und eine tolle audio-visuelle Inszenierung, flankiert von einer wunderbar akkuraten Steuerung. Ein Online-Mehrspielermodus wurde ebenfalls integriert. So machen Prügelspiele auch auf kleinem Monitor Spaß, selbst wenn das ellenlange Titelmenü schöner hätte gestaltet werden können. Gesamtnote: Sehr gut.

"Dungeon Hunter Alliance" (Ubisoft, ca. 35 Euro): Bereits vor über einem Jahr setzten Ubisoft und Gameloft ihr iPhone- und iPad-Action-Rollenspiel als günstigen Download-Titel für die PS3 um. Nun erscheint "Dungeon Hunter Alliance" auch für die PS Vita auf den Markt, kostet fast dreimal so viel und bietet kaum einen Mehrwert. Wie gehabt geht's in schräger Vogelsperspektive zum fröhlichen Monsterjagen und Ausrüstungsammeln in die verzauberten Wälder und finsteren Tunnelsystem der Fantasy-Welt Gothicus. Hier klingelt beim Erlegen von Zombies, Kobolden und Skeletten die Heldenkasse ebenso wie das Erfahrungspunkte-Konto, außerdem rosten in den zahllosen Truhen jede Menge Säbel, Äxte und Sicheln vor sich hin, mit denen sich letztlich auch dickere Dämonenbrocken in die Knie zwingen lassen. Obwohl "Dungeon Hunter Alliance" einen Tick hübscher als seine iOS-Vorfahren ist, sieht man ihm die technische Herkunft deutlich an: Die Helden wirken detailarm, die Gebäude grob zusammengezimmert. Lediglich die geifernden, säbelrasselnden und zähnefletschenden Widersacher halten den Spieler bei Laune. Wer auf seiner Vita ein Action-Rollenspiel mit Koop-Option für vier Spieler braucht, macht mit "Alliance" zwar nichts falsch. Aber letztlich gibt's doch nur eine Monsterhatz von der Stange, die bis auf ein paar per Touchpad gesteuerten Feen kaum die Fähigkeiten der neuen Konsole nutzt. Gesamtnote: Befriedigend.

"ModNation Racers: Road Trip" (Sony, ca. 30 Euro): Freie Fahrt für die Fantasie: "ModNation Racers: Road Triip" bietet wie der große PS3-Bruder nicht nur kunterbunten Rennspaß in "Mario Kart"-Manier, sondern auch einen vielseitigen Figuren- und Levelbaukasten. Der lässt sich dank Touchscreen kinderleicht bedienen und spuckt binnen weniger Minuten brauchbare Ergebnisse aus, die man auch der Online-Community teilen kann. Auf echte Duelle über das Internet muss man verzichten. Stattdessen gibt es neben dem überschaubaren Karriere-Modus nur Zeitrennen gegen die heruntergeladenen "Geister" von Top-Spielern und Freunden sowie lokale WiFi-Matches, für die jeder Teilnehmer eine eigene "Road Trip"-Version benötigt. So launig das eigentliche Geschehen auf der Strecke auch sein mag, so sehr erweist sich die Technik zuweilen als Spielspaßbremse. Gelegentliche Ruckler, sogenanntes Tearing und aufpoppende Texturen schüren den Verdacht, dass "ModNation Racers" etwas vorschnell auf den Markt geworfen wurde. Lieber zum flotten "Wipeout 2048" greifen! Gesamtnote: Befriedigend.

"Michael Jackson: The Experience" (Ubisoft, ca. 30 Euro): Fans des verblichenen King of Pop dürfen seinen flotten Tanzschritten jetzt auch unterwegs huldigen: Anders als das große Vorbild für die Hampelsteuerungen von Xbox 360 (Kinect), PS3 (Move) und Wii, gerät Jacksons berühmte Choreografie hier aber nicht zum Ausdauer-Test für den ganzen Körper - vielmehr wird eine Fingerübung draus. Im richtigen Moment an der richtigen Stelle den Touchscreen berühren, Symbole nachzeichnen oder die virtuelle Pop-Ikone durch dezente Stupser auf das rückseitige Touchpad der Vita zu automatisch ablaufenden Supertanz-Einlagen motivieren: Das funktioniert alles recht ordentlich, wird allerdings selbst auf dem niedrigsten Schwierigkeitsgrad schnell zur Geduldsprobe, die nur dann gelingt, wenn man bei den 15 vorhandenen Songs den Bildschirm mit mehreren Fingern gleichzeitig begrabbelt. Definitiv nichts für Aufmerksamkeits-Legastheniker oder Abtanz-Allergiker. Gesamtnote: Befriedigend.

"Ridge Racer" (Namco Bandai, ca. 30 Euro): Großer Name, wenig dahinter. Die Driftorgie "Ridge Racer" bietet in der Basisversion gerade einmal drei Strecken, fünf Autos und einen äußerst dürftigen Umfang. Nach eineinhalb Stunden müsste man alles gesehen und erfahren haben. Zwar liegt dem Spiel ein sogenannter Gold Pass bei, der Ende März online fünf weitere Fahrzeuge und drei recycelte Strecken freischaltet. Doch selbst die Download-Inhalte ändern nichts daran, dass offline keine Karriere geboten wird und die Einzelspielermodi binnen kürzester Zeit öde werden. Angesichts auftretender Einbrüche bei der Bildwiederholungsrate bleibt der Spielspaß zunehmend auf der Strecke. Immerhin ist die Steuerung hervorragend gelungen und der Online-Modus mit seinem Liga-Wettbewerbsgedanken eine nette Idee. Schade nur, dass es zu herben Verzögerungen kommen kann, wenn das Matchmaking-System Spieler aus Asien mit Europäern in den Topf wirft. Alles in allem enttäuschend. Gesamtnote: Ausreichend.

"Touch my Katamari" (Namco Bandai, ca. 30 Euro): Er rollt und rollt und rollt. Über Stecknadeln, Streichholzschachteln, Flaschen, Bäume - sogar über ganze Häuser. Die Rede ist von einem kleinen Prinzen des Kosmos und seinem Gravitionsball, die es quasi im Vorbeikugeln geschafft haben, die gesamte Spieleindustrie auf den Kopf zu stellen. Nun veröffentlicht Namco Bandai einen neuen Ableger der kuriosen "Katamari"-Reihe erstmals für die Vita. Der präsentiert sich kosmisch, komisch und kurios wie immer - allerdings ist der Umfang arg dürftig ausgefallen. Fünf Kapitel mit 13 quietschbunten Welten und schrägen Einleitungsfilmchen sind wahrlich nicht viel - per Download-Content werden fünf weitere Missionen nachgereicht. Gesteuert wird entweder mit den Gesteneingaben oder klassisch mit den Analogsticks, was die bessere Wahl ist. Freischaltbare Kleidungsstücke und Lieder sollen für Motivation sorgen, Innovation in Form von Augmented-Reality-Sequenzen gibt es jedoch nicht. Das Verformen des Balls mithilfe des rückseitigen Touchpads ist das höchste der Vita-Gefühle. Für Neulinge mit einer Vorliebe für grellen Japan-Humor und schräge Spielkonzepte einen Blick wert - alle anderen rollen einfach mit den Augen und kaufen lieber ein anderes Vita-Game. Gesamtnote: Befriedigend.

"Unit 13" (Sony, ca. 35 Euro): Auf den ersten Blick wirkt dieser Taktik-Shooter der "SOCOM"-Macher wie eine beliebige Schießbude ohne Flair - dafür aber mit dem üblich verdächtigen Anti-Terror-Nonsens als Hintergrundgeschichte. Doch während der 36 zusammenhangslosen Einzelspieler-Einsätze dreht sich die Stimmung: Plötzlich ertappt man sich dabei, wie man mit den sechs vorhandenen Söldner-Typen die Schleich-, Tempo-, Action- und Elite-Missionen immer wieder in Angriff nimmt, um nach Alternativrouten zu suchen und sie möglichst fehlerfrei zu absolvieren. Dann nämlich winken nämlich Upgrades für den Soldaten und vielleicht sogar eine Fünf-Sterne-Wertung, die wiederum eine Variante der Mission freischaltet, in der sich die Missionsziele dynamisch ändern. Vollends überzeugt "Unit 13" schließlich im Koop-Modus über WiFi-Verbindung, der dank Voice-Chat jede Menge taktische Winkelzüge ermöglicht. Täglich wechselnde Sondermissionen halten auf Dauer bei der Stange und lassen über kleine Schwächen bei Handhabe und Künstlicher Intelligenz glatt hinwegsehen. Gesamtnote: Gut.

"Virtua Tennis 4: World Tour Edition" (Sega, ca. 30 Euro): Nahezu unverändert gegenüber der PC- und Konsolenfassung schlägt Segas "Virtua Tennis 4" auch auf der PS Vita auf. Was beachtlich ist! Karriere-, Übungs- und Arcade-Modus, jede Menge Minigames, 22 lizensierte Topspieler, High-Definition-Grafik - alles da. Hinzukommt eine ganze Batterie von Neuerungen - darunter eine arg gewöhnungsbedürftige Steuerungsalternative, die auf den Touchscreen und das rückseitige Touchpad der Konsole zurückgreift, sowie ein Zwei-Spieler-Modus, in dem man sich in "Air Hockey"-Manier den Filzball um die Ohren hauen darf. Kurios: In "Virtua Tennis 4: World Tour Edition" dürfen auf Wunsch die temporeichen, wenngleich nicht allzu anspruchsvollen Ballwechsel erstmals aus der Egoperspektive erlebt werden. Durch Drehen und Kippen der Vita sieht man sich auf dem Platz um, gesteuert wird regulär mit den Analogstick und den Buttons. Einziger Kritikpunkt: Bei Online-Matches kommt es zuweilen zu massiven Verzögerungen. Gesamtnote: Sehr gut.

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