Dieses Mal muss ich gestehen, dass es mir weniger ums Essen geht, denn um den Spaßfaktor. Von der Sonne animiert, wollte ich einfach nur draußen sein, mir frische Luft um die Nase wehen lassen und auf Wasser gucken. Einen solchen Platz habe ich in Oyten gefunden. Und wie es dann immer so ist: Ich wurde mal wieder überrascht.
Wer den Wakegarden nicht kennt, weiß nicht, dass man dort in erster Linie sportlich unterwegs ist. Am Oyter See warten zwei Zweimast-Wakeboard-Anlagen, ein großer Aquapark und Stand-up-Paddel (SUP). Wakeboard ist quasi Snowboard fahren auf dem Wasser, ein SUP ist eine Art breites Surfbrett, auf dem man stehend paddelt oder auch Yoga machen kann und der Aquapark sieht aus wie eine große, schwimmende Hüpfburganlage, auf der man einen Hindernisparcours zurücklegt und gelegentlich im Wasser landet. Hier kann sich jeder im und auf dem Wasser beschäftigen und wer das nicht möchte, kann im Sonnenstuhl sitzend das Treiben beobachten.
Letzteres mache ich und klatsche begeistert, als ein Wakeboarder mit einem Sprung die Kurve nimmt. „Das passiert hier manchmal“, sagt Adrian Abeck und meint den Applaus. Andreas Milski und Adrian Abeck haben den Wakegarden im Sommer 2020 übernommen und zu einem Beachclub ausgebaut. Wo sich vor drei Jahren noch lange Schlangen vor einer kleinen Bude sammelten, gibt es jetzt Strandgefühl pur: Ticketverkauf, Neopren-Verleih und Gastronomie sind getrennt in Holz-Containern untergebracht.
Milski kann hier gleich zwei seiner Talente nutzen. Der 54-Jährige wird manchen schon begegnet sein: entweder vor Dekaden in der Waldbühne oder als einer der ersten Cross-Fit-Trainer. Seit Jahren engagiert er sich, Kinder zum Sport zu motivieren, zum Beispiel in einer Fußballschule, über das Programm Kids in Motion oder mit sommerlichen Wasserski-Camps am Alfsee. Dort lernte er auch Abeck kennen, der es als Profi-Wakeboarder unter die Top drei der Weltrangliste gebracht hat. Sowohl im Sport als auch in der Gastronomie ist den beiden Qualität wichtig. „Es ist klar, dass wir hier mit Tiefkühlprodukten arbeiten“, sagt Milski, „aber die müssen gut sein.“ Und – Überraschung! – auf Fett wird verzichtet.
Ich entscheide mich für die vegane Pizza mit gegrilltem Butternut-Kürbis, Spinat, Käsealternative und Gewürzcreme für 10,90 Euro. Die Chefs testen Pommes (3,50 Euro), Bratwurst (3,50 Euro) und Currywurst für 4 Euro. Ich bin auf alles sehr gespannt, zumal Pommes und Wurst aus der Infrarot-Fritteuse stammen, die erst seit ein paar Tagen in Betrieb ist.
Gegen die Pizza lässt sich geschmacklich nichts sagen, der Teig ist fest und am Belag wurde nicht gespart. Richtig lecker ist die Currywurst mit ihrer leicht rauchigen Sauce. Die Pommes könnten ein bisschen knuspriger sein. Alles in allem geht das Konzept am See auf. Fühlt sich nach Urlaub an.
Das sagen die Stammgäste: Die Kombination macht es aus, ich kann hier Sport machen, Cocktails trinken und in der Sonne sitzen; die Atmosphäre ist einfach super; ich stelle mich gern aufs SUP und genieße den Blick vom Wasser aus; Treffen mit Freunden, Spaß haben, trinken, essen – kann man hier alles.
Wakegarden, Oyter See 1, 28876 Oyten, Telefon:0421-98974751, www.wakegarden-oyten.de, Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von 14.30 bis 22 Uhr, Samstag, Sonntag und in den Sommerferien von 9 bis 22 Uhr. Rollstuhl geeignet, ein Behinderten-WC gibt es noch nicht.