Um das Bewusstsein für Essen nach Maß zu stärken, beteiligt sich die Biostadt Bremen an der bundesweiten Aktionswoche „Deutschland rettet Lebensmittel“ vom 29. September bis 6. Oktober. Dahinter steckt eine Maßnahme des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft, um das Thema Lebensmittelverschwendung ins Blickfeld zu rücken.
Denn über die Hälfte aller in Deutschland jährlich anfallenden Lebensmittelabfälle entsteht laut Statistischem Bundesamt in Privathaushalten. In seiner jüngsten Erhebung von Juni 2022 weist das Amt Lebensmittelabfälle von insgesamt 10,9 Millionen Tonnen aus, wovon 6,5 Tonnen (59 Prozent) in privaten Haushalten produziert werden. „Jeder Verbraucher und jede Verbraucherin wirft demnach etwa 78 Kilogramm Lebensmittel im Jahr weg“, heißt es. Ein weiterer Grund für das Wegwerfen von Lebensmitteln: Es wird in zu großen Mengen gekocht.
Essen außer Haus auch ein Grund
Durch die Außer-Haus-Verpflegung, wozu auch Restaurants und Kantinen zählen, entstehen rund 17 Prozent der Lebensmittelverluste. Daher lädt die Verbraucherzentrale Bremen in Zusammenarbeit mit der Bremer Volkshochschule für Mittwoch, 4. Oktober, ab 19.30 Uhr zu dem Vortrag „Reste im Restaurant – vermeidbar oder notwendig?“ in die VHS-Räume in der Faulenstraße 69 ein. Dozentin Sonja Pannenbecker will darüber informieren, welche Möglichkeiten Restaurants haben, um Lebensmittelverluste zu reduzieren. Für die Teilnahme ist eine Anmeldung online unter www.vhs-bremen.de nötig.
Beim Biomarktfest am Sonntag, 8. Oktober, von 12 bis 16 Uhr auf dem Findorffmarkt ist die Verbraucherzentrale Bremen mit dem Lebensmittelretter vor Ort. Er informiert darüber, warum die richtige Lagerung von Lebensmitteln so wichtig ist und wie Geld gespart werden kann. Beim Biomarktfest gibt es viele regionale und ökologische Produkte, ein gastronomisches Angebot und viele Informationen und Mitmachaktionen.
Nachdem Bremen im Februar 2018 als erste Stadt in Deutschland beschlossen hat, die öffentliche Gemeinschaftsverpflegung der Stadtgemeinde schrittweise auf bis zu 100 Prozent Bioprodukte umzustellen, wurde der „Aktionsplan 2025 – Gesunde Ernährung in der Gemeinschaftsverpflegung der Stadtgemeinde Bremen“ erstellt und ein Pilotprojekt „Bremer Kitas reduzieren Lebensmittelverluste“ gestartet.
Zu dem Thema ist eine Abschlussveranstaltung für Mittwoch, 11. Oktober, von 14.30 bis 18 Uhr im Domkapitelhaus, Domsheide 8, geplant. Dabei werden die Teilnehmenden über ihre Erfahrungen berichten. Ferner stellen Felicitas Schneider vom Thünen Institut, Philipp Stierand von der Kantine Zukunft aus Berlin und Maike Schlindwein von der Kompetenzstelle Außer-Haus-Verpflegung bundesweite Projekte vor. Die Teilnahme ist kostenlos. Interessierte sollten sich bis zum 4. Oktober online unter www.verbraucherzentrale-bremen.de/nki-hb registrieren.