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Neue Eisenbahnbrücke Großbaustelle in Sebaldsbrück: Das kommt auf Verkehrsteilnehmer zu

Der Austausch der Eisenbahnbrücke in Sebaldsbrück geht voran. In den nächsten Wochen und Monaten werden die Auswirkungen der Großbaustelle für alle Verkehrsteilnehmer spürbar: Eine Vollsperrung steht an.
27.02.2023, 05:00 Uhr
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Großbaustelle in Sebaldsbrück: Das kommt auf Verkehrsteilnehmer zu
Von Felix Wendler
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Auto- und Radfahrer, Fußgänger, ÖPNV-Nutzer: Verkehrsteilnehmer im Bremer Osten müssen sich in den nächsten Wochen und Monaten auf Einschränkungen einstellen. Grund dafür sind die Bauarbeiten an der Sebaldsbrücker Heerstraße, wo die Deutsche Bahn (DB) die mehr als 100 Jahre alte Eisenbahnbrücke über dem sogenannten Zeppelintunnel austauscht. Gebaut wird bereits seit zwei Jahren. In der Endphase des Projekts sind die Auswirkungen auf den Verkehr allerdings besonders groß. Einen Monat lang werden Busse und Bahnen den Bereich gar nicht mehr passieren können – für Autofahrer dauert die Sperrung noch deutlich länger. Auch der Nah- und Fernverkehr der DB ist von den Arbeiten beeinträchtigt. 

Welche Arbeiten stehen noch an?

Am 15. März (Gleis 1) und am 23. April (Gleis 2) sollen die beiden Hilfsbrücken, die seit Herbst 2021 ihren Dienst verrichten, durch den jeweiligen Neubau ersetzt werden. Die neue Brücke ist der DB zufolge mit rund 55 Meter fast doppelt so breit wie die alte Eisenbahnbrücke, die aus dem Jahr 1913 stammt. Nach dem Einbau der neuen Brücke müssen Gleise, Signale und Oberleitungen montiert werden. Parallel dazu finden laut DB-Angaben noch bis Ende des Jahres Straßenbauarbeiten statt. Wie berichtet, wird eine neue Unterführung etwa 70 Meter westlich des alten Zeppelintunnels gebaut. Auch die Straßenbahnschienen werden dorthin verlegt. 

Worauf müssen sich Autofahrer einstellen?

Autofahrer können den Zeppelintunnel vom 12. März an nicht mehr durchfahren. Der Bereich rund um die Großbaustelle werde bis Ende 2024 gesperrt, so eine Sprecherin der DB. Umleitungen würden ausgeschildert. Ursprünglich war geplant, die Arbeiten an dem neuen Trogbauwerk, in dem zukünftig der Auto-, Straßenbahn sowie Rad- und Fußgängerverkehr fließen soll, bis zum Frühjahr 2024 abzuschließen. Dieser Zeitplan verzögert sich nun um einige Monate.

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Was gilt für Fußgänger und Radfahrer?

Für Fußgänger und Radfahrer gilt die Vollsperrung ebenfalls. Die Umleitung soll über die Hohensteiner Straße und die Hastedter Heerstraße erfolgen. 

Wie ist die BSAG betroffen?

Vom 12. März bis zum 10. April ist die BSAG von den Bauarbeiten besonders stark betroffen. "In diesem Zeitraum können wir da gar nicht fahren", sagt Unternehmenssprecher Andreas Holling. Die Linien 2, 10 und 10N werden laut BSAG in dieser Zeit ab der Bennigsenstraße zum Weserwehr umgeleitet. Auch die Buslinien 33, 34, 37 sind demnach von Umleitungen betroffen. Die Linien 40, 41 und 42 können den Bahnhof Sebaldsbrück nicht ansteuern. Sie halten laut Fahrplanauskunft stattdessen an der Hannoverschen Straße.

Wie fahren Busse und Bahnen danach?

Vom 11. April an sei der alte Tunnel wieder eingleisig befahrbar, so Holling – allerdings tagsüber ausschließlich für die Linie 10. Die Linie 2 kann dem BSAG-Sprecher zufolge lediglich frühmorgens, spätabends und nachts durch den Tunnel fahren. Tagsüber muss sie demnach weiter zum Weserwehr umgeleitet werden. Der eingleisige Betrieb wird laut Holling manuell durch Sicherungsposten gesteuert. Das sei aufwendig und bei einer dichten Taktung mit zwei Linien nicht leistbar. Die Führung durch den alten Tunnel ist nach DB-Angaben bis März 2024 geplant. Der aktuelle Zeitplan der Bahn sieht von März bis Dezember 2024 weiterhin einen eingleisigen BSAG-Betrieb vor – dann jedoch durch den neuen Trog. Die Busse werden Holling zufolge bis ins Jahr 2024 Umleitungen fahren. Wie lange genau, sei noch nicht absehbar. 

Welche Ausnahmen gelten?

Voraussichtlich im September oder Oktober erfolgt nach DB-Angaben eine weitere, rund zweiwöchige Vollsperrung, die auch die BSAG betreffen wird. Grund dafür sind demnach Arbeiten am oberirdischen Zuggleis. 

Was kommt auf Bahnreisende zu?

Die DB kündigt wegen der Bauarbeiten in Sebaldsbrück Einschränkungen für den Nah- und Fernverkehr an. Der planmäßig zweistündlich nach Bremen verkehrende ICE 25 (Hamburg/Bremen-München) beginnt und endet vom 12. März bis zum 14. Mai und vom 1. September bis zum 9. Oktober in Hannover. Die Halte in Bremen und Oldenburg entfallen überwiegend. Wie berichtet, verkehren die ICs 2201/2202 (Koblenz–Bremerhaven) im Zeitraum vom 12. März bis zum 14. Mai und vom 19. Juni bis zum 25. August am Wochenende nur von und bis Bremen.

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Was ändert sich im Regionalverkehr?

Vom 11. März bis zum 14. Mai fallen die Regionalzüge RE 8 (Bremerhaven–Hannover) und RE 9 (Bremerhaven–Osnabrück) zwischen Bremerhaven-Lehe und Bremen Hauptbahnhof aus – die Ausfälle beschränken sich dabei auf die Abfahrten von 14 bis 23.30 Uhr. Ein Ersatzverkehr mit Bussen wird eingerichtet. Nachts können sich zudem vereinzelt die Abfahrtszeiten verschiedener Regionalzüge ändern. Laut DB-Angaben sind die Ausfälle und Änderungen in den gängigen Auskunftsmedien ersichtlich.

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