Das Phänomen des Fußgeruchs gibt es nicht nur bei Menschen, sondern auch bei Hummeln. Die Tiere hinterlassen eine persönliche Duftnote, wo immer sie sich niederlassen. Wie eine Forschergruppe um Richard Pearce von der britischen University of Bristol im Fachjournal „Scientific Reports“ erklärt, können die Insekten anhand des Geruchs feststellen, ob eine Blüte bereits von einem Artgenossen aus dem eigenen oder einem fremden Nest besucht wurde oder ob sie selbst sich dort schon einmal mit Nektar gestärkt hatten. Diese Fähigkeit helfe ihnen bei der Nahrungssuche. Sie könnten auf diese Weise geleerte Blüten meiden und einschätzen, ob andere Hummeln im gleichen Revier unterwegs seien.
Die britischen Wissenschaftler hatten für ihre Studie Hummeln auf Blüten fliegen lassen, die mit ihrem eigenen Fußgeruch, dem Geruch von Artgenossen oder mit keinem Geruch markiert waren und entweder eine nahrhafte Zuckerlösung oder nur Wasser enthielten. Dadurch lernten die Tiere den Zusammenhang zwischen einem bestimmten Geruch und dem Nektargehalt einer Blüte kennen. Verschiedene Experimente machten deutlich, dass die Hummeln in der Lage waren, die Duftnoten zu unterscheiden und die unterschiedlichen Gerüche zu nutzen, um erfolgversprechende Blüten zu finden. Wie Pearce erläutert, sondern Hummeln immer dann eine Substanz ab, wenn ihre Füße eine Oberfläche berühren. Ihre Duftnoten seien durchaus mit dem Fingerabdruck vergleichbar, den Menschen hinterließen, wenn sie Oberflächen berührten. Die Duftnoten seien für die Tiere in ihrem natürlichen Umfeld offensichtlich äußerst hilfreich.
