Es ist doch erstaunlich, wie ein Thema eine Wahl bestimmen kann, obwohl es sicherlich andere und dringendere Themen für unser Land gibt. Sie, liebe Leserinnen und Leser, wissen, dass ich die Migration meine. Ganz erstaunlich finde ich das, ohne weiter auf die politischen Gegebenheiten eingehen zu wollen, vor dem Hintergrund, dass wir Deutschen gern als Reiseweltmeister bezeichnet werden. Immerhin sollen laut dem „Hostelworld Meet the World Report“ bereits 95 Prozent aller Deutschen schon mal im Ausland gewesen sein.
Freundliche Menschen gibt es überall
Das heißt, wir können je nach verfügbarem Budget in den Ferien in die Türkei oder nach Spanien fahren, nach Thailand fliegen oder nach Griechenland, Tunesien besuchen oder die Niederlande. Und ich wette, dass jeder Urlauber davon berichtet, wie freundlich die Menschen vor Ort waren. Ist ja auch so. Nette Menschen gibt es überall, genauso wie die nicht so netten.

Natürlich besteht ein Unterschied darin, ob man in einem anderen Land Urlaub macht oder zum Beispiel eine syrische Familie oder auch zwei oder drei in der Nachbarschaft wohnen. Obwohl man sich mit denen auch prima beim Straßenfest verstanden hat, und das Essen, das sie mitgebracht haben, sowieso köstlich findet. So ist es ja immer und im Urlaub ganz besonders: Lernt man die Menschen und ihre Lebensweise kennen, findet man sie sympathisch.
Bevor wir vor der nächsten Wahl ganz verrückt werden und verzweifeln, weil die AfD noch stärker werden könnte, wünsche ich mir etwas, das jeder ganz persönlich ausleben kann: Mehr Reisen wagen – ob vor Ort, in Gedanken, hier auf diesen Reiseseiten oder in TV-Dokumentationen. Mehr Reisen wagen heißt, toleranter sein und offener gegenüber anderen Kulturen und Menschen. Und bevor ich als naiv gescholten werde: Ein Versuch ist es doch wert, oder?