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Kein Platz für Rassismus 400 neue Studenten an der Jacobs University

Zur Begrüßung der 400 neuen Studenten verkündet Michael Hülsmann, Präsident der Grohner Privat-Uni: „An der Jacobs-University gibt es keinen Platz für Diskriminierung, Rassismus und Intoleranz“.
06.09.2018, 20:57 Uhr
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Von Michael Thurm

Es war wohl die wichtigste Botschaft an diesem Vormittag: „An der Jacobs-University gibt es keinen Platz für Diskriminierung, Rassismus und Intoleranz“, verkündet Michael Hülsmann, Präsident der Grohner Privat-Uni anlässlich der offiziellen Begrüßung der neuen Studenten-Generation. Es sind die Freshmen, die Studenten des ersten Jahrgangs, die sich jetzt untereinander, den Campus und Bremen kennenlernen.

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Mehr als 400 junge Frauen und Männer aus allen Regionen des Globus, aus mehr als 100 Ländern, nehmen an diesen Tagen ihr Studium im Bremer Norden auf. Die genaue Zahl legt die Jacobs University im Oktober vor. Seit 17 Jahren wird auf dem ehemaligen Bundeswehr-Gelände gelernt und geforscht. 1400 Studenten aus 111 Ländern haben im vergangenen Jahr an der Bruno-Bürgel-Straße zusammen studiert, in zwei einjährigen Vorbereitungsprogrammen, in 16 dreijährigen Bachelorprogrammen und vier zweijährigen Masterstudiengängen – unterrichtet von 78 Professoren und Dozenten. Und was in den Tagen, die von den Geschehnissen in Chemnitz gekennzeichnet sind, so wichtig geworden ist: Sie haben fremde Kulturen kennengelernt und respektiert, Freundschaften über alle Grenzen hinweg geschlossen.

Studenten aus mehr als 100 Ländern

Multikulti wird an der Jacobs University gelebt. Die Jacobs-University hat sich nicht zuletzt deswegen einen besonderen Ruf in der Welt erworben, neben der umfassenden Ausbildung. Ob Nina Lenhard aus Witten, Christian Godinez aus Guatemala oder Yanni Budinki aus Lesotho, Kremena Terzieva aus Bulgarien, Nand Mangukia aus Indien und Jonathan Ratering aus Berlin – diese sechs eint wie alle anderen neuen Studenten ein Ziel: Sie wollen an der Jacobs University eine gute Ausbildung genießen, gleichzeitig ihren kulturellen Horizont erweitern. In Bremen-Grohn geht das, davon sind sie überzeugt.

Noch ein bisschen schüchtern steht Nina Lenhard in der Schlange der Neuen, um sich offiziell einzuschreiben. Die 20-Jährige kommt aus Witten, möchte an der Jacobs-Uni Psychologie studieren. Die Bremer Privat-Uni hat sie ganz bewusst ausgesucht. Im Internet hat sie nach Unis gesucht. Alles, was sie über die Grohner Privat-Uni in Erfahrung bringen konnte, hat sie begeistert. „Die Uni bietet sehr gute Möglichkeiten“, sagt sie. Und gut Englisch spricht Nina Lenhard auch. „Ich habe ein Auslandsjahr in den USA gemacht“, erzählt sie. Sie ist sich sicher: „Ich komm hier zurecht.“

Ein Auto-Narr aus Indien

Das wollen auch Christian Godinez aus Guatemala und Nand Mangukia aus Indien. Beide, der 19-jährige Christian Godinez und der 21-jährige Nand Mangulcia, sind zum ersten Mal in Deutschland, doch beide haben auch die Jacobs-University ganz bewusst ausgewählt. In Zentralamerika ist der Name ein Begriff. Während Christian Godinez Physik studieren will, strebt Nand Mangukia die Ingenieurs-Laufbahn an. Dass seine Universitäts-Wahl auf Deutschland fiel, kommt nicht von ungefähr. Deutschland ist ein Auto-Land und „ich bin ein Auto-Narr“, sagt der junge Inder. Kremena Terzieva kommt aus Bulgarien. Aus einem kleinen Städtchen, meint die 19-Jährige. Den Ort kenne ohnehin niemand in Deutschland. Dass an der Jacobs University so viele junge Menschen aus verschiedenen Ländern studieren, hat sie hellhörig werden lassen. Das habe sie interessiert, sagt sie. Aber nicht zuletzt auch die Ausbildung. Kremena Terzieva will in Grohn Biochemie und Zellbiologie studieren. Sie weiß, es wird nicht einfach werden, doch sie freut sich auf die neue Herausforderung.

Das gilt auch für Yanny Budiaki und Jonathan Ratering, der eine, Yanni Budinki kommt aus Lesotho, der andere, Jonathan Ratering, aus Berlin. Beide sind erst wenige Tage auf dem Campus, haben aber schon Freundschaft geschlossen. „Wir sind in derselben Peergroup“, erklärt der 17-jährige Ratering. Zum besseren Verständnis: Eine Peergroup ist nichts anderes als eine Gemeinschaft mit gemeinsamen Interessen.

Keine 08/15-Uni

Jonathan Ratering hat sich für internationale Beziehungen, Sprache und Politik eingeschrieben. „Sprachen sind mein Ding“, sagt der junge Berliner, dessen Wiege in Rheine stand. Den Weg nach Bremen haben dem jungen Mann zwei Frauen geebnet, die Mutter und die Freundin. „Meine Mutter hat mich auf die Jacobs University aufmerksam gemacht und meine Freundin lebt in Bremen“, sagt Jonathan Ratering. „Außerdem wollte ich nicht an eine 08/15-Uni.“

Das wollte Yanny Budiaki auch nicht. Der 21-jährige Afrikaner hat sich an der Grohner Uni beworben, weil eine Freundin bereits dort studiert hat und ihm das Leben auf dem Campus begeistert geschildert hat. Yanny Budiaki studiert in den nächsten drei Jahren Ingenieurwissenschaften und Management. Die ersten Tage in Bremen haben dem jungen Afrikaner schon gut gefallen, der Mix der vielen Studenten fasziniert ihn. Und Jonathan Ratering will ihm helfen, schnell ein bisschen Deutsch zu lernen.

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