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Landkreis Verden Besonders viele Schulweg-Unfälle in Niedersachsen

Landkreis Verden. Die meisten Schulwegunfälle passieren in Niedersachsen, und das vermehrt an den Herbst- und Wintertagen. Jetzt, zum Schulstart nach den Herbstferien, steigt das Unfallrisiko besonders für die kleinen Pennäler.
19.10.2013, 10:00 Uhr
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Besonders viele Schulweg-Unfälle in Niedersachsen
Von Lars Köppler

Die meisten Schulwegunfälle passieren in Niedersachsen, und das vermehrt an den Herbst- und Wintertagen. Rund 15000 Unfälle, in denen Kinder zu Schaden gekommen sind, weist die jetzt vorgelegte Statistik der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung für das Jahr 2011 aus. Jetzt, zum Schulstart nach den Herbstferien, steigt das Unfallrisiko besonders für die kleinen Pennäler.

Die dunkle Jahreszeit mit trübem Wetter und schlechter Sicht steht vor der Tür. Auch für die Grundschüler im Landkreis Verden ist der morgendliche Weg zur Schule in diesen Tagen wahrlich kein Zuckerschlecken. Zahlen aus der aktuellen Statistik der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung belegen, dass die Unfallrate bei Schülern im Herbst und Winter dramatisch ansteigt.

„Wir haben einen Anteil von rund zehn Unfällen je 1000 Schüler“, stellt Ulrike Fieback von der Techniker Krankenkasse in Niedersachsen (TK) fest. Mit dieser Marke halte Niedersachsen einen traurigen Rekord, zumal in Deutschland durchschnittlich 6,7 Schulkinder verunglückten. Ein Drittel der Unfälle, ergänzt die TK-Sprecherin, „geschehen vor Schulbeginn, wenn es noch sehr dunkel ist. Nasse Straßen und Dunkelheit sind besonders für Grundschüler gefährlich“, so Fieback.

Im Landkreis Verden sei das Unfallaufkommen bei Kindern vom Grundschulalter bis 13 Jahre „Gott sei dank relativ gering“, wie Torsten Neu von der Polizeiinspektion Verden/Osterholz zu berichten weiß. In der Stadt Achim zum Beispiel seien in den vergangenen drei Jahren insgesamt 13 Unfälle, in die Schulkinder verwickelt waren, von den Beamten aufgenommen worden.

„Dabei gab es – toi, toi, toi – keine schweren Verletzungen“, erklärt Neu, der bei der Verdener Polizei die Verfügungseinheit leitet. Auch in den anderen Kommunen des Landkreises Verden stellt sich die Gefährdungslage für Kinder ähnlich entschärft dar wie in Achim. „Wir haben keine Brennpunktschulen im Kreisgebiet“, erläutert der Polizei-Pressesprecher.

Einen Grund für die Zahlen sieht Neu in der vorbeugenden Arbeit der Kontaktbeamten, die in die Schulen gehen und Verkehrserziehung im spielerischen Bereich leisten. „Das machen wir häufig. Da wird das Verhalten an den Zebrastreifen, an Ampeln und auf den Fußwegen trainiert“, sagt Neu. Und das fruchtet offenbar, denn Schulwegunfälle sind im Kreisgebiet eher die Ausnahme. Ein Lob verteilt Torsten Neu auch an die Autofahrer. Die seien gerade in der dunklen Jahreszeit sehr aufmerksam und würden defensiv fahren.

Zur Sicherheit ihrer Kinder sollten aber auch die Eltern beitragen. „Oft tragen die Kinder dunkle Kleidung und sind für Autofahrer schlecht zu erkennen“, moniert Ulrike Fieback und rät zu heller und reflektierender Bekleidung. „Hilfreich sind auch Reflektoren zum Aufnähen, Aufkleben, Anstecken, Umhängen oder auch als Klickband für Arme und Beine. Schulranzen, Sporttaschen und Rucksäcke sollten ebenfalls reflektierende Flächen besitzen“, erklärt die Fachfrau von der Techniker Krankenkasse.

Auch für das Fahrrad sollten diese Sicherheitsregeln eingehalten werden. „Reflektoren an Front, Pedalen, in den Speichen und am Gepäckträger verstärken die Sichtbarkeit im Herbst und Winter. Insbesondere Leuchtwesten sorgen dafür, dass man besser und schneller gesehen wird“, so Fieback weiter. Eltern sollten mit ihren Kindern auch das Gespräch suchen und sie auf die Gefahren im Straßenverkehr aufmerksam machen. „Es geht darum, dem Nachwuchs einen möglichst sicheren Schulweg zu zeigen, der entlang beleuchteter Wege führt.“, so Fieback. Zudem sollte die Straße nur an Ampeln und Zebrastreifen überquert werden.

Es sei allerdings nicht sinnvoll, Angst vor dem Straßenverkehr zu vermitteln. „Angst macht unsicher, und nur wer Gefahren beachtet und damit umgehen kann, kommt wohlbehalten ans Ziel“, so Fieback.

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