Bremen-Nord. Die Vorweihnachtszeit rückt näher. Und damit werden auch in diesem Jahr viele Kilometer Lichterketten in Vorgärten über Hecken und Gebüsch hängen, Lämpchen werden an Hausfassaden angebracht und Fenster mit Sternen geschmückt. Doch die Treffpunkte, an denen sonst Weihnachtsplätzchen und Glühwein in geselliger Runde genossen werden, gibt es in diesem Jahr nicht. Wegen der Corona-Pandemie sind alle Weihnachtsmärkte abgesagt – was aber nicht bedeutet, dass Bremen-Nord im Dunkeln bleibt. Denn auch in diesem Jahr wird es in den Stadtteilen eine mehr oder weniger umfangreiche festliche Weihnachtsbeleuchtung geben.
Traditionell wird damit bis zum letzten Sonntag vor der Adventszeit, dem Totensonntag gewartet, an dem der Verstorbenen gedacht wird. Ab Montag, 23. November, wird dann in Bremen-Nord die offizielle Festbeleuchtung angeknipst – in den drei Stadtteilen in unterschiedlichem Umfang.
„In Burglesum wird die Weihnachtsbeleuchtung diesmal nicht ganz so opulent sein wie in normalen Jahren mit Weihnachtsmarkt“, sagt Christa Dohmeyer, Vorsitzende der Interessengemeinschaft Einzelhandel und Gewerbe für Lesum, Burgdamm, und St. Magnus (Igel). An der Hindenburgstraße leuchtet auch in diesem Jahr der große Stern, auf dem Lesumer Marktplatz die große Eiche und auf dem Goldbergplatz in Burgdamm werden Zauberhutfichten aufgestellt. Die Ausgaben für die Weihnachtsbeleuchtung in Burglesum belaufen sich auf zwei- bis zweieinhalbtausend Euro, sagt Christa Dohmeyer, wobei der Auf- und Abbau die meisten Kosten verursache.
Doch auch privates Engagement trägt zur weihnachtlichen Atmosphäre in Lesum bei: Das Geschäft Tim Christine Moden befindet sich in einem Reetdachhaus, das an zentraler Stelle schräg gegenüber vom Marktplatz an der Hindenburgstraße steht. Das Haus ist mit einer großen leuchtenden Schleife auf dem Dach geschmückt, dazu sind alle Fenster mit zahlreichen Lichterketten beleuchtet. Vor dem Haus strahlen zwei Tannen und ein knallrotes Kleid. „Die Idee ist, dass man sich hinter das Kleid stellt und ein Selfie machen kann“, sagt Seniorchefin Dörthe Siems-Hedrich.
Die Beleuchtung hat das auf Weihnachts-, Straßen und Festbeleuchtung spezialisierte Unternehmen Jelitto Star in Beckedorf angefertigt. „Wir wollten das Haus mal ganz anders und neu schmücken“, erzählt Siems-Hedrich. Die verschiedenen Elemente haben die Beleuchtungsexperten der beauftragten Firma zusammen mit dem Team von Tim Christine ganz individuell für das Haus entwickelt. Einen ganzen Tag habe es gedauert, alles anzubringen, so Siems-Hedrich. Nun strahlt das Gebäude in festlichem Glanz.
Komplett auf LED umgestellt
In Vegesack soll die Weihnachtsbeleuchtung im gleichen Umfang installiert werden wie in den vergangenen Jahren. „Viele Bäume werden leuchten und in den Straßen haben wir kleinere Weihnachtsbäume aufgestellt“, sagt Fritz Rapp, der beim Vegesack Marketing für das Tourismus-Management zuständig ist. „Vegesack soll im Dunkeln leuchten, die Menschen brauchen das Licht, und nicht zuletzt soll die Beleuchtung ja auch ein zusätzlicher Anreiz sein, um den Einkauf fördern“, sagt Fritz Rapp.
In der Fußgängerzone in Vegesack werden insgesamt anderthalb Kilometer mit Lichterketten bespannt. In der Innenstadt ist inzwischen die komplette Weihnachtsbeleuchtung mit energiesparenden LED-Lampen bestückt. „Mit den festlichen Lichtern wollen wir in dieser schwierigen Zeit Hoffnung machen“, so Fritz Rapp.
In Blumenthal fällt die Weihnachtsbeleuchtung hingegen spärlicher aus und beschränkt sich auf die große Eiche am Marktplatz. „Allein das Material und die Montage dafür kosten 4000 Euro, mehr ist finanziell einfach nicht drin", sagt Hans-Gerd Thormeier, Beiratssprecher in Blumenthal. Lichter oder leuchtende Sterne in den Straßen soll es nach seinen Worten deshalb nicht geben.
Der Gewerbeverein Blumenthal Aktiv begrüßt das Engagement des Beirates in Sachen Weihnachtsbeleuchtung. „Alles, was hilft, auf sich aufmerksam zu machen und ein wenig Weihnachtsstimmung verbreitet, ist gut“, sagt Oliver Berger, Vorsitzender des Vereins. Selbst wolle die Initiative allerdings keine Beleuchtung in Blumenthal installieren, da der Weihnachtsschmuck in der Vergangenheit nicht so funktioniert habe, wie es sich die angeschlossenen Unternehmer, Selbstständigen und Freiberufler erhofft hätten. Allerdings sei es denkbar, so Berger, dass sich die Mitglieder in Zukunft wieder für Weihnachtsbeleuchtung im Stadtteil aussprechen, zusätzlich zu der vom Beirat finanzierten Dekoration.