Der Hund gilt als der beste Freund des Menschen. Auf etwa 21.131 Wildeshauser kommen 1350 Hunde. Das sind etwa 16 Einwohner pro Hund. Der kostet aber auch Geld – nicht nur, wenn es ums Futter und die Rechnung des Tierarztes geht. Auch die Hundesteuer muss in Wildeshausen viermal pro Jahr bezahlt werden. 2020 kassierte die Stadt rund 81.700 Euro, wie die Verwaltung berichtet.
Die Zahl der Hunde und damit die Einnahmen sind in den vergangenen zehn Jahren leicht gestiegen. 2010 waren 1210 Hunde gemeldet. Sie brachten der Stadt rund 69 .000 Euro ein. Im Durchschnitt lag das Hundesteueraufkommen in den vergangenen zehn Jahren bei 73 .600 Euro. „Die Bereitschaft, Hundesteuer zu zahlen, ist grundsätzlich vorhanden“, heißt es aus dem Stadthaus. Es würden aber regelmäßig Mahnungen verschickt. „Die Gründe für ausbleibende Zahlungen sind zum einen, dass die Zahlungstermine schlichtweg vergessen werden“, erklärt die Stadtverwaltung und ergänzt: „In diesen Fällen wird meist nach Erhalt der Mahnung gezahlt.“ Zum anderen sei Geldmangel ein Grund für nicht gezahlte Hundesteuer.
Wer sich in Wildeshausen einen Hund zulegt, muss ihn innerhalb einer Woche schriftlich bei der Stadt anmelden. Dafür muss der Halter nicht persönlich im Stadthaus erscheinen. Er kann auch eine E-Mail (grundabgaben@wildeshausen.de) schicken. Auf der Internetseite der Stadt gibt es Vordrucke. Wie hoch die Dunkelziffer nicht angemeldeter Hunde ist, kann die Stadtverwaltung nicht sagen. Ab und an gebe es anonyme Hinweise, denen dann nachgegangen werde. Wer seinen Hund nicht anmeldet, dem droht eine Geldbuße von bis zu 10 .000 Euro. In jedem Fall werde die Steuer bis zum Beginn der Hundehaltung rückwirkend erhoben.
Seit 2003 beträgt die Hundesteuer für den Ersthund 57 Euro im Jahr, für das zweite Tier 82 Euro und 100 Euro für jeden weiteren Hund. Übrigens: Die Größe eines Hundes ist für die Steuer nicht relevant, ebenso wenig die Rasse. Für gefährlich eingestufte Hunde jedoch gelten höhere Steuersätze. Sie wurden im Jahr 2004 eingeführt. Für den ersten Hund muss 350 Euro im pro Jahr gezahlt werden, für jeden weiteren 500.
Hat die Stadt Wildeshausen schon mal über die Abschaffung der Hundesteuer nachgedacht? Antwort aus dem Stadthaus: Nein. Die Hundesteuer sei eine traditionelle Gemeindesteuer, die in geringem Umfang der Finanzierung des städtischen Haushalts dient. Die Hundesteuer verfolge zudem als Nebenzweck, das Anwachsen der Zahl der Hunde zu bremsen.
Auf Antrag und bei Vorlage entsprechender Nachweise (zum Beispiel einen Tierabgabevertrag) sind Hunde aus Tierheimen mit Sitz im Landkreis Oldenburg die ersten zwei Jahre seit Beginn der Hundehaltung steuerfrei.