Berne. 2020 ist das Beethoven-Jahr. Deutschlandweit huldigen Orchester und Konzertveranstalter dem weltberühmten Komponisten zum 250. Geburtstag. Auch in der Gemeinde Berne. Im Rahmen der Reihe „Berne bringt“ spielt das Trio Gaspard in der Kirche am Warflether Deich am 17. und 18. Oktober in drei Konzerten alle Klaviertrios Ludwig van Beethovens.
Insgesamt 20 Konzerte stehen in der Kirche im Jahr 2020 auf dem Programm. Veranstalter Reinhard Rakow verspricht musikalische „Sternstunden, die exklusiv in Warfleth zu erleben sein werden“. Im März hat ein besonderes Konzertprojekt in der Deichkirche Premiere. Jakob Spahn, Solo-Cellist im Orchester der Bayerischen Rundfunks, spielt am 13., 14. und 15. März alle Werke von Johann Sebastian Bach und Benjamin Britten für Solocello. In jedem der insgesamt drei Konzerte erklingen je zwei Werke der beiden Komponisten.
In die Kategorie „außergewöhnlich“ fällt auch ein Konzert am Ostersonntag, 12. April. Karl-Ernst Went, einer der renommiertesten Cembalisten im Nordwesten, spielt in einem Stück alle sieben Sonaten von Johann Kuhnau auf einem zweimanualigen Cembalo aus der Werkstatt von Diedrich Hein. Das Instrument erklingt am Ostermontag, 13. April, noch einmal in einem Konzert mit dem Ensemble Vintage. Gerald Hambitzer, Professor für Cembalo und Generalbass aus Köln, Ariadne Daskalakis (Geige) und Rainer Zipperling (Violoncello) spielen ausgewählte Rosenkranz-Sonaten von Franz Ignaz Biber und Werke von Dietrich Buxtehude.
Als einer der Top Acts der zwölften Auflage der Warflether Konzertreihe kündigt Reinhard Rakow die Geigerin Tianwa Yang an. Die mehrfache Echo-Klassik-Gewinnerin gastiert am 27. September in der Kirche am Deich. Mit Nicholas Rimmer (Klavier) spielt sie alle Werke, die Robert Schumann für diese Besetzung schrieb. Zu den namhaften Künstlern, die in diesem Jahr in der Deichkirche auftreten, gehört zudem Clarie Huangci. Die Pianistin spielt am 21. Juni sämtliche Preludes von Rachmaninov.
Warflether Liederpfingsten
Einen Schwerpunkt setzt das Programm mit mehreren Konzerten, die sich dem Werk von Franz Schubert widmen. Ein Liederabend am 1. Mai steht unter dem Motto „Schubert, der Held der kleinen Leute“. Der Londoner Pianist und Musikprofessor Graham Johnson stellt gemeinsam mit Sängern und Musikern Werke vor, die Schuberts Verbundenheit zur arbeitenden Bevölkerung verdeutlichen. Neben Johnson singen und spielen Schubert-Preisträger Georg Klimbacher (Bariton), Jan Petryka (Tenor), Ania Vegry (Sopran) und Ramona Katzenberger (Klarinette).
Mehr Lieder von Schubert sind beim Warflether Liederpfingsten zu hören. Beim Konzert am Pfingstsonnabend, 30. Mai, singt Ronan Collett (Bariton) unter anderem Schuberts „Winterreise“. Am Pfingstsonntag, 31. Mai, interpretieren die irische Mezzosopranistin Sharon Carty und der amerikanische Pianist Jonathan Ware Schubert-Lieder zum Thema Wasser. Instrumentalmusik des Komponisten erklingt am 22. November. Das Bremer Trio Seo-Stiehl-Ishitani spielt die zwei Klaviertrios von Schubert.
Musik und Tanz verknüpft ein Konzert am 2. Juli. Das Trio Gaspard führt gemeinsam mit der Tänzerin Luka Fritsch mit „Présence“ ein zeitgenössisches Werk des Komponisten Bernd Alois Zimmermann (1918 bis 1970) auf. In diesem „Ballett blanc“ in fünf Szenen für Violine, Violoncello und Klavier geben sich drei literarische Gestalten ein Stelldichein, die Grundtypen menschlichen Verhaltens widerspiegeln: der tragikomische Ritter Don Quichote aus dem Roman von Miguel de Cervantes, der Gewaltherrscher Roi Ubu aus den Dramen von Alfred Jarry und Molly Bloom aus James Joyces Roman „Ulysses“.
Ein weiteres Werk von Zimmermann, seine Sonate für Violine solo, ist am 5. September zu hören. Elisabeth Kufferath gestaltet dann einen Soloabend für Geige und Bratsche. Im Zusammenspiel von Cello und Klavier erklingen am 3. Mai Werke von Bach, Beethoven und weiteren Komponisten. Die Pianistin Elisabeth Brauß und Valentino Worltzsch, Solocellist im Orchester des Hessischen Rundfunks, gastieren erstmals in Warfleth.
Die Reihe „Berne bringt“ startet mit Konzerten mit Bläserbeteiligung. Am 9. Februar stellt das Kaikias-Trio mit Juri Vallentin (Oboe), Kristian Katzenberger (Horn) und Philipp Heiß (Klavier) Werke der Komponisten Robert Schumann und Robert Kahn vor. Den Schlussklang der Konzertreihe setzen am 13. Dezember Ariadne Daskalakis (Geige) und Nina Tichmann (Klavier) mit Werken unter dem Motto „Mozart und die Moderne“.
Der Eintritt kostet in der Regel 25 Euro. Schüler, Studenten, Auszubildende, Azubis, Erwerbslose und Kirchenanwohner haben freien Eintritt. Für Erwerbsschwache gibt es einen Sozialtarif. Alle Konzerte sind ab sofort buchbar, die Platzvergabe erfolgt nach Bestelleingang. Bestellungen nimmt Reinhard Rakow entgegen (Telefon 044 06 /92 00 46, E-Mail berne-bringt@t.online.de.).