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Viele Bürger wollen größere Verpackungstonne Gelber Sack: Mitnahme die letzte Ausnahme

Seit Jahresbeginn ersetzt im Landkreis Diepholz die gelbe Tonne den gelben Sack. 22.000 Haushalte sind mit der Tonne ausgestattet worden, einige davon beklagen die zu kleine Behältergröße.
06.02.2019, 18:05 Uhr
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Von Niklas Johannson

Die Zeit der flatternden gelben Säcke neigt sich dem Ende entgegen. Denn seit Jahresbeginn gehört im Landkreis Diepholz die gelbe Verpackungstonne zum Entsorgungsalltag. Insgesamt versorgte die Abfallwirtschafts-Gesellschaft (AWG) 22 000 Haushalte mit den Wertstofftonnen. Rund 1000 entschieden sich gegen sie und vertrauen weiterhin auf den gelben Säcken. Diese werden allerdings nicht mehr abgeholt, sondern müssen eigenständig zu den Wertstoffhöfen der AWG gebracht werden (wir berichteten).

Zur ersten Tonnen-Entleerungsrunde Anfang des Jahres hat die AWG noch eine Ausnahme gemacht und gemeinsam mit ihrem Entsorgungspartner, der Firma Stenau, die letzten gelben Säcke abgeholt. Auch bei der zweiten Leerungsrunde standen teilweise noch Plastiksäcke an den Straßen. „Wir haben sie noch ein letzte Mal mitgenommen, das ist aber eine einmalige Ausnahme gewesen“, betont AWG-Pressesprecher, Matthias Kühnling und ergänzt: „Sollte dies noch einmal vorkommen, werden wir Warnungen aussprechen.“

Die neue Tonne mit dem gelben Deckel ist im November verteilt worden. Standardmäßig sind Behälter mit 240 Litern Volumen an klassische Wohnhäuser und 1100 Liter Fassungsvermögen an Mehrfamilienhäuser ausgeliefert worden. Mit diesem Platz kommen viele allerdings nicht hin. Insgesamt habe die AWG Rückmeldungen von 3600 Haushalten bekommen. Die Mehrheit äußerte laut Kühnling den Wunsch nach mehr Kapazitäten für ihren Verpackungsabfall.

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Die Nachverteilungen der Behälter werden allerdings noch ein wenig Zeit in Anspruch nehmen. „Wir haben einen ganzen Berg an Bestellungen erhalten und bitten deshalb noch um ein paar Wochen Geduld. Wir arbeiten mit vollem Einsatz an der Feinjustierung“, versichert der Pressesprecher der AWG, die einerseits zwar alle Behälter-Wünsche erfüllen möchte, andererseits aber nicht unnötigen Entsorgungsplatz bereitstellen kann. Damit das Tonnen-Volumen für alle Verpackungen reicht, empfiehlt die AWG, sie lose und flach einzuwerfen.

Des Weiteren hofft Kühnling darauf, dass sich die Menschen, die weiterhin dem gelben Sack die Treue halten, in naher Zukunft auf die gelbe Tonne umsteigen, denn diese habe gleich mehrere Vorteile. „Sie hat mehr Stabilität, reißt nicht auf und lockt keine Ratten an“, zählt Kühnling auf und fährt fort: „Wir werden außerdem ein anderes Straßenbild beobachten, wenn beispielsweise bei kräftigem Wind keine Säcke mehr durch die Luft fliegen werden“. Durch die Herstellung der gelben Säcke entstand zudem in den vergangenen Jahre ein immenser Materialverbrauch, der durch die Tonne nun deutlich verringert werde.

Profitieren werden auch die Mitarbeiter der Müllabfuhr, denn deren Job war in der Vergangenheit nicht wirklich angenehm. „Sie müssen sich jetzt nicht mehr an fünf Tagen in der Woche tausendfach bücken. Das war kaum erträglich“, sagt Kühnling. Aufgrund der vielen Vorteile und der Tatsache, dass die Ausgabe der gelben Säcke in den Rathäusern ohnehin eingestellt ist, glaubt Kühnling, dass sich im Laufe der Zeit alle Haushalte auf die gelbe Tonne einlassen werden: „Derzeit scheitert es bei einigen wohl an Platzgründen oder an der Gewohnheit“.

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