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Grohner Düne Geld für Quartiersmanager gesucht

Die Grohner Düne braucht einen Quartiersmanagerin in Vollzeit. Um diese Forderung durchzusetzen, wollen die Grünen in der Bürgerschaft jetzt die Sozialindikatoren genauer ansehen.
06.09.2018, 18:02 Uhr
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Geld für Quartiersmanager gesucht
Von Patricia Brandt

Grohn. Ein Quartiersmanager in Teilzeit reicht nicht aus, um auf die vielfältigen Probleme in der Grohner Düne reagieren zu können. Auf diesem Standpunkt stehen die Bremer Grünen. "Die herausragende Arbeit der Quartiersmanager darf nicht durch zu geringe Stundenausstattung ausgebremst werden", begründet die sozialpolitische Sprecherin, Sahhanim Görgü-Philipp. Mit ihrem Antrag an die Bürgerschaft will sie im ersten Schritt den Sozialindex schärfen.

Wie berichtet, wird es ab Oktober vorerst überhaupt keinen Quartiersmanager für Grohn geben. Der Beirat in Vegesack forderte das Sozialressort deshalb bereits Ende August auf, die Stelle zeitnah und möglichst in Vollzeit zu besetzen. Zuletzt war es immer wieder zu personellen Wechseln gekommen. Auch Sozialsenatorin Anja Stahmann (Grüne) sehe den Unterstützungsbedarf in der Düne und würde die Stelle gerne aufstocken, berichtet Ressortsprecher Bernd Schneider. Angesichts der nach wie vor knappen Finanzen sei das allerdings nicht auf Zuruf und aus den vorhandenen Haushaltsmitteln umzusetzen. Derzeit suche sie nach einer Möglichkeit, zu einer höheren Stundenausstattung zu kommen.

Sahhanim Görgü-Philipp hat offenbar eine Möglichkeit gefunden. Um sozialen Ungleichheiten mit Haushaltsmitteln gegenzusteuern zu können, nutzt Bremen seit 25 Jahren verschiedene Sozialindikatoren. Es werde aber zu großräumig gewertet. Der Blick auf einige Quartiere wie die Grohner Düne werde zum Beispiel verzerrt, wenn sich soziale Brennpunkte unmittelbar neben gutbürgerlichen Wohnstraßen befinden. „Ganz Vegesack hat einen Sozialindex wie Schwachhausen“, so die Nordbremer Bürgerschaftsabgeordnete Maike Schaefer. Dies führe dazu, dass Ortsteile wie die Grohner Düne in der Gesamtbetrachtung vermeintlich weniger Handlungsbedarf aufweisen.

Sahhanim Görgü-Philipp beantragt deshalb, den Sozialindex genauer zu fassen. So könnten soziale Ungleichheiten kleinräumig identifiziert werden und entsprechend nachgesteuert werden. Es gelte, die aktuelle Berechnungsgrundlage, das sogenannte Konzept „Monitoring Soziale Stadtentwicklung“, auf eine kleinräumigere Betrachtung auf Baublockebene auszurichten. Dies hätte auch entscheidenden Einfluss auf die Mittelzuweisungen der Win-Gebiete, Kindergärten und Schulen, so die Abgeordnete.

Grand City Property hat als Eigentümerin der Düne die Verwaltung in den vergangenen Monaten mehrfach darauf hingewiesen, dass eine stabile und langfristige Besetzung der Stelle des Quartiersmanagements dringend erforderlich ist. "Die Vakanzen beim Quartiersmanagement führten immer wieder dazu, dass unser Mitarbeiter vor Ort Aufgaben des Quartiersmanagers übernommen hat", sagt GCP-Sprecherin Katrin Petersen. Dem Konzern fehle es an Verständnis dafür, dass es für die Grohner Düne "nur eine 50-Prozent-Stelle gibt, die noch dazu wiederholt und über längere Zeiträume unbesetzt ist".

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